Die Taille ist in meinen Kursen immer ein großes Thema. Schon merkwürdig irgendwie, aber ich habe gemerkt, es gibt doch eine ganze Menge zu diesem Körperbereich, der Unsicherheiten auslöst, machmal schambesetzt ist und vor allen Dingen irgendwie rätselhaft ist, zu sagen. Deswegen habe ich der Taille eine eigene Episode im Podcast gewidmet.

In diesem Blogpost bekommst du eine Zusammenfassung der Inhalte der Podcastepisode. Wie gemessen wird, erkläre ich in der Podcastepisode #6 noch ausführlicher.

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Diese Episode ist eine von 15 Episoden meiner Einsteigerinnenserie zum Thema Schnittanpassung. Weitere Episoden findest du bereits hier im Blog unter folgenden Links:

In meinem Podcast, “Passt, der Podcast von crafteln” bin ich mit einer 15-teiligen Einsteigerinnen-Serie gestartet. Es sind 15 Folgen vollgepackt mit meinem Wissen, Tipps und Perspektiven – die dir helfen sollen, den Einstieg in die Schnittanpassung zu erleichtern. Es ist ein richtiger “Audio-Kurs” geworden, mit Lernlektionen á jeweils 30-50 Min. Länge. Klicke auf die jeweilige Folge um zum Artikel mit der Podcast-Episode zu gelangen.

Die Taille trennt den Körper optisch in Ober- und Unterkörper

Wenn es um das Messen der Körpermaße geht, sage ich immer als erstes: markiere die Taille. Aber warum eigentlich? Die Taillenmarkierung hilft uns nicht nur für bestimmte senkrechte Maße, die so nicht über den ganzen Körper hinweg gemessen werden müssen. Die Taille ist vor allen auch die optische Trennung zwischen Ober- und Unterkörper.

Mir ging es so, dass die Taille ganz wichtig für mein durch die Filme der 50er Jahre geprägtes Schönheitsideal war und ist. Mir erschien immer die Sanduhrfigur mit einer schlanken Taille am schönsten und abgesehen davon, dass es wenig Kleidung im Stil der 50er Jahre zu kaufen gab, haderte ich lange mit meinem Körper, der mit seiner Fülle in der Körpermitte so wenig in dieses Schönheitsideal passte.

 

Du bestimmst, wo deine Taille liegt!

Allerdings gibt es noch weitaus mehr Schönheitsideale, als nur die Sanduhrfigur. Deswegen variierte auch die Lage der Taille mit den Moden im Laufe der vergangenen Jahrzehnte und Jahrhunderte. Da du deine Kleidung selbst nähst und damit die Designerin deiner Kleidung bist, kannst du dir also aussuchen, wo du gerne die Taille hättest. Du mußt nicht “die Taille nehmen, die gerade in Mode ist”. Probiere z.B. mit einem Gürtel, den du mal höher oder tiefer schiebst vor dem Spiegel oder mit Hilfe von Fotos aus, wo dir an deinem Körper die Unterteilung in Ober- und Unterkörper am Besten gefällt.

Ich fand es gar nicht so leicht, die Lage meiner Taille zu bestimmen, denn dort, wo ein Hosen- oder Rockbund hin rutschte, sah ein Gürtel nicht wirklich gut bei mir aus, denn der Gürtel saß vorne tiefer als hinten. Dieses Phänomen nennt man “Taillensenkung” und ich bin nicht alleine damit. Wenn ein Rockbund nun an diese Stelle rutscht, dann führt das dazu, dass der ganze Rock nicht korrekt sitzt. Auch der Rocksaum ist schließlich hinten kürzer als vorne. Diese Ungleichheit kann zwar mit Hilfe eines Saumabrunders (Rockabrunder) wieder ausgeglichen werden, aber diese schiefe Taillenmarkierung irritiert weiterhin das Auge.

 

Die Taille ist da, auch wenn du sie nicht siehst!

Mittlerweile habe ich mich damit arrangiert, mit der “natürlichen Taille” zu arbeiten. Die Definition der “dünnsten Stelle” in der Mitte des Körpers ist für mich zwar nach wie vor etwas irritierend, weil dort nun wirklich nicht meine schmalste Stelle ist, aber dort, wo diese richtige oder natürliche Taille definiert wird, ist tatsächlich die Taillierung eines Kleidungsstücks für mich am vorteilhaftesten. Diese Taille findest du, in dem du den Oberkörper zur Seite knickst oder in dem jemand anderes mit dem Finger in das weiche Gewebe an deiner Seite piekst. Dort, wo du “Huch” sagst, da ist die Taille.

Die Taille ist dort auch, selbst wenn sie bei dir, so wie bei mir, nicht erkennbar ist. Sie ist da, nur ist sie möglicherweise einfach unter deinem Bauch! Definiere selbst, wo du die Unterteilung deines Körpers am schönsten findest oder nimm diese natürliche Taille, um Kleidungsstücke in ein Oben und ein Unten zu unterteilen oder zu taillieren.

 

Taillieren statt Kaschieren

Für mich habe ich herausgefunden, dass es wesentlich vorteilhafter ist, Kleidungsstücke mit einer Taillierung zu tragen, als den Taillenbereich zu kaschieren. Das Kaschieren, also das lockere Umhüllen des ungeliebten Körperbereichs führt dazu, dass meine Figur eher einer Litfasssäule, denn der gewünschten Sanduhr gleicht.

Kleidungsstücke mit sanfter Taillierung bescheren mir eine schöne Silhouette, die gar nichts damit zu tun hat, ob ich dort wirklich eine schlanke Taille habe oder nicht.  Wieder einmal bewahrheitet sich die Aussage “Ich muß keine gute Figur haben, um eine gute Figur zu machen!“, denn sobald das Kleidungsstück gut passt, also “auf Figur geschnitten ist”, wird es vorteilhaft.

 

Kleidung aus Webware kann modelliert werden

Das brachte mich dazu, Kleidung aus Webware dem Jersey vorzuziehen. Klar, ein Kleidungsstück “passt schon irgendwie”, aber wenn es nicht gut passt, dehnt sich der Stoff, das Kleidungsstück wanderte und sucht sich seinen Weg. Ein Kleidungsstück aus Webware kann ich taillieren und ihm – und damit mir – eine schöne Silhouette verleihen. Ich kann die Silhouette modellieren und damit den Anschein einer Sanduhrfigur erwecken, mein Schönheitsideal realisieren, auch wenn sich möglicherweise unter der Kleidung ein Körper befindet, der diesem nicht entspricht.

Wie geht es dir mit der Taille, taillierten Kleidungsstücken und dem Messen dieses Körperbereichs? Falls du Fragen, Aha-Effekte oder Ideen dazu hast, dann hinterlasse doch gerne hier einen Kommentar oder komm in die Crafteln | Schnittmuster | anpassen – Facebookgruppe


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