Im Rahmen der BLUSENfreundinnenaktion habe ich euch Blusenschnittmuster, Blusenstoffe und blusige Rabatte versprochen. Heute stelle ich euch Sydney vor. Ein Schnittmuster aus dem Hause Elle Puls, das an Elke von Elle Puls einfach toll aussieht. Wie würde es an einer ganz andern Figur, also der meinen, aussehen? Funktioniert Sydney auch, wenn ich es auf eine große Größe vergrößere?

Oft werde ich gefragt, welches Blusenschnittmuster sich eignet, um das Anpassen von Blusenschnittmustern zu üben. Dann antworte ich: die Sydney von Elle Puls. Warum? Weil es eine schöne Bluse ohne viel Schnickschnack ist oder genauer gesagt, weil du das Schnickschnack zum Üben auch weglassen kannst – hast du aber dann doch auf Schnickschnack, weil die angepasste Bluse gut sitz. Na, dann machst du es eben noch dran.

Blusenanpassung ohne Schnickschnack üben

Mit dem Schnickschnack der Bluse meine ich die im Schnitt vorgesehenen Manschetten und die Brusttaschen. Ich habe sie für meine Version der Sydney weggelassen. Zum einen, weil ich mich kenne: lange Ärmel und Meike werden selten Freunde. Ich bevorzuge einfach 3/4 lang. Zum anderen weil bei größer Brust Brusttaschen meist suboptimal aussehen. Außerdem ist mein Stoff wild genug, da braucht es nur eine gute Passform, aber kein Schnickschnack.

So habe ich die Sydney-Bluse angepasst

Das Schnittmuster für die Sydney-Bluse gibt es in den Größen von 34 bis 48. Das ist schon eine ganz ordentliche Bandbreite, für mich aber trotzdem zu klein. Das hält mich natürlich nicht davon ab, das Schnittmuster trotzdem auszuprobieren und für mich zu einem Maßschnittmuster zu machen. Eine FBA, also eine Full-Bust-Adjustment oder neudeutsch kombinierte Längen- und Weitenanpassung im Oberteil würde ich bei Blusen ohnehin immer machen.

Zugaben mit Hilfe von Körpermaß- und Fertigmaßtabelle berechnen

Bevor ich loslegte, brauchte ich einen Plan. Ich studierte also zunächst die Maßtabellen und rechnete die Zugaben für die einzelnen Körperbereiche aus. Ich bin jedes Mal hocherfreut, wenn ein Schnittmuster sowohl eine Körpermaß- als auch eine Fertigmaßtabelle hat, denn dann kann ich die Zugaben leicht berechnen. (Vergleiche Podcast Episode # 10).Dann habe ich meine relevanten Stellen im Schnittmmuster gesucht und dort ausgemessen, wie breit das Schnittmuster ist. Mit einer FBA habe ich im Vorderteil auf jeder Seite 7 cm zugegeben und erstmal keinen Taillenabnäher gemacht. Alle Sydneys, die ich bisher genäht sah, waren sehr bauchumspielend. Auch wenn das weniger mein Style ist, wollte ich es erst einmal so probieren. Da die Sydney an der vorderen Mitte ein Naht hat, ist es auch möglich, das Zuviel-an-Stoff unterhalb der Brust statt mit Taillenabnäher mit Hilfe der Mittelnaht wegzunehmen. Taillenabnäher würden zwar dieses Zuviel-an-Stoff noch exakter an der Stelle wegnehmen, aber sie würden auch das Design zerstören. Wenn ich einen Schnitt das erste Mal nähe, versuche ich so nah am Original wie möglich zu bleiben.

 

Anpassungen am Rückteil

Da mein Brustumfang insgesamt, rundum gemessen auch noch größer ist, als der Brustumfang in der Fertigmaßtabelle + die Mehrweite der FBA war eigentlich schon klar, dass ich auch das Rückteil würde anpassen müssen. Natürlich habe ich die Weite nicht an der hinteren Mitte zugegeben, denn dies hätte die Größe des Ausschnitts verändert oder hätte ich den Ausschnitt verschoben, die Schultern verbreitert. Ich entschied die Passe mit Schulterabnähern zu erweitern, also die Weite links und rechts auf der Mitte der Schulter einzufügen und dann Richtung Schulter wieder mit Abnähern zu verringern. Das untere Rückteil habe ich tatsächlich am Bruch vergrößert. Dort ist so eine simple Verbreiterung leicht möglich.

Oberarmweite einfügen

Beim Ausmessen der Ärmel hatte ich Zweifel, ob die Bluse mir nicht am Oberarm zu eng werden könnte. Also verbreiterte ich auch den Ärmel und nahm die Breite in der Armkugel mit einem Oberarmabnäher wieder weg. Da ich ohnehin nicht vorhatte, Manschetten zu nähen, ließ ich die Ärmelnaht erst einmal weitesgehend so, wie sie war und beschloss sie gegebenenfalls am fertigen Stück finezutunen. Weitesgehend deswegen, weil ich den Ärmel nur ein paar Millimeter Richtung Handgelenk schmaler machte, denn wen ein Ärmel knapp unter dem Ellenbogen endet, braucht er dort auch etwas Weite.

Auch mir passieren Fehler

Wie konnte das passieren? Ich hatte vor lauter Eile beim Anpassen vergessen den Hüftumfang zu kontrollieren. Da ich ja entschieden hatte, auf die Taillenabnäher, die normalerweise nach einer FBA entstehen, bin ich irgendwie davon ausgegangen, dass es untenrum passen würde. Das war leider nicht der Fall. Ich hätte die Bluse auch im Hüftbereich noch weiter machen müssen. Als ich bei der Anprobe merkte, dass die Bluse dort ein wenig spack sitzt, hatte ich glücklicherweise noch nicht gesäumt. So konnte ich links und recht die Seitennaht ein Stück auftrennen und so Schlitze einarbeiten. Das kommt davon, wenn frau schnell fertig werden will, weil schon der nächste Termin drückt. Eile ist nie gut – gehört aber zu meinem Leben dazu.

Probemodelle sind zum Lernen da. Auch wenn ich grundsätzlich der Meinung bin, dass es prima ist Probemodelle aus Stoff zu nähen, der kein Liebling aber tragbar ist, beinhaltet doch das erste Nähen eines angepassten Schnittes immer noch Risiken. Diese Risiken sind allerdings nur unwesentlich im Vergleich zu “einfach drauf Losnähen”. Wenn ein Schnittmuster zum ersten Mal genäht wird, erkennt frau, dass sie es vielleicht an manchen Stellen mit der Anpassung etwas zu doll getrieben hat und an anderen das nächste Mal noch etwas mutiger sein sollte. So etwas passiert und ich finde, das ist nicht schlimm, sondern eine Chance zum lernen. Ich würde bei meiner nächsten Sydney den Abnäher etwas höher setzen und ihn auch etwas kürzer machen. Auch die Armanpassung gefällt mir noch nicht wirklich. Vermutlich würde ich meinen bewährten Kimonoblusen-Ärmel nehmen und den dazugehörigen Armausschnitt an die Sydney basteln. Ich bin stets ein Fan davon, das, was funktioniert zu übernehmen. Außerdem würde ich wie gesagt an der Hüfte noch ein paar Millimeterchen zugeben und eventuell die Sydney für mich auch noch verlängern. Das darf ich, denn wenn ich nähe, bin ich die Designerin!

3 Tage Rabatt auf die Sydney-Bluse

Du siehst, die Sydney funktioniert für alle Größen. Egal, ob du groß oder klein, schmal oder breit bist. Die Sydney lässt sich leicht anpassen. Hast du nun auch Lust auf eine Sydney?

Auch Elke von Elle Puls spendiert allen BLUSENfreundinnen Rabatt. Wenn du das Schnittmuster bis Samstag Abend kaufst und den Code “crafteln25” angibst, dann bekommst du 25 % Rabatt.

 

Bei der Stoffauswahl hast die Qual der Wahl – nein, große Freude

Das tolle an so einem unschnörkeligem Schnittmuster ist: du kannst ganz verschiedene Stoffe nutzen und hast lauter unverwechselbare Blusen nach dem gleichen Schnittmuster. Gerade, wenn du etwas Arbeit in die Anpassung des Schnittmusters steckst, dann ist genau das der Lohn für deine Arbeit: wenn du weißt, dass ein tolles Ergebnis dabei rauskommst, kannst du zu Spielen beginnen, ganz unterschiedliche Stoffe probieren und dir vielleicht auch mal ein edleres Stöffchen gönnen.

 

 

 

 

 

 

Ich nähte meine Sydney erst einmal aus einem Probestoff. Wie bei Katha ein gut abgelagerter Stoff aus meinem Stoffschrank bei dem ich mich fragte, was ich mir wohl beim Kauf dachte. Lila! Und dann dieses Muster! Ich hatte die Menge für ein Kleid, aber ganz ehrlich – ein ganzes Kleid aus diesem Stoff? Ich finde allerdings, als Bluse funktioniert der nicht wirklich hübsche Stoff erstaunlich gut. Schon merkwürdig manchmal.

Wie bei den anderen Blusenmodellen habe ich dir auch für die Sydney ein paar Stoffe aus der großen Auswahl an Damenstoffen des Onlineshops pepelinchen* herausgesucht. Vielleicht ist ja bei meiner Auswahl etwas für dich dabei?

Mein Favorit für Sydney ist der Leinenstoff “Georgio”, den es bei Pepelinchen in sieben Farben gibt: grau-beige, rosa, rot, gelb, mittelblau, dunkelblau und anthrazit. Die Farben sind alle meliert und zart. Eigentlich schwer zu beschreiben. Leinen näht sich genauso unkompliziert wie Baumwolle und trägst sich im Sommer so herrlich. Meine Lieblings-Georgio-Farbe ist anthrazit – das finde ich so schön edel.

 

Obwohl ich ein großer Baumwoll-Fan bin, finde ich es für eine “Wiederholungstat” schön, eine Sydney auch mal aus einem etwas herausforderenden Stoff wie Viskose, Modal, Lyocell oder sogar auch Seide zu nähen. Die Sydney sitzt locker, da ist keine Spannung auf den Nähten, deswegen kann es auch ein etwas lockerer verwebter Stoff sein. Diese Baumwoll-Poly-Mischung mit Blümchen und Vögelchen auf dunklem Grund hier wäre, schön leicht und flatterig. Bestimmt ätzend zuzuschneiden, aber herrlich zu tragen und perfekt für den Urlaubskoffer.

 

Und den, den kann ich mir auch wunderbar als schlichte Hemdbluse ohne Kragen vorstellen. Ein weicher Musselin. Der ist bestimmt auch sehr angenehm zu tragen!

 

 

Sei unsere BLUSENfreundin

Was kannst du dir für eine Sydney vorstellen? Vielleicht magst du uns das ja in den Kommentaren verraten? Oder du zeigst uns deine fertige Sydney auf Instagram mit dem Hashtag #BLUSENfreundinnen. Ich würde mich freuen

*Alle Links zu den Stoffen sind Affiliatelinks. Das heißt, Petra von Pepelinchen weiß dann, dass du von mir zur ihr kommst. Ich bekomme eine kleine Provision für deinen Einkauf, du zahlst genau das Gleiche, wie wenn du direkt zu Pepelinchen gehst.

Aber es kommt noch besser: gibst du im Warenkorb den Gutscheincode (Feld: Coupon) “crafteln10” ein, dann erhältst du auf deine Bestellung 10% Rabatt. (Rabattcode gültig bis einschließlich 8.3.2019)

Wenn du gerne lernen möchtest, wie Schnittmuster für meine Figur anpasst, dann buche meinen FBA-Workshop, der am 9. und 10. März 2019 stattfindet. Hier kommst du zu Information und Anmeldung *klick*.