Warum es manchmal schwierig ist, Geschäftsleben zielstrebig zu sein und dran zu bleiben

Eine Trennung zwischen Privatleben und Beruf ist für viele Frauen undenkbar. Beide gehört zum Leben dazu und Aspekte von dem Einen spielen ins Andere mit hinein. Das gilt natürlich nicht für alle Frauen, aber für die, die das gilt, macht es es schwerer, dran zu bleiben, so etwas wie eine Karriere zu machen oder erfolgreich zu sein. 

In diesem Blogpost bekommst du eine Zusammenfassung der Inhalte der Podcastepisode. Im Podcast selbst, erzähle ich noch etwas ausführlicher.

 

Über ein paar freundliche Worte oder/und ein paar Sternchen zur Bewertung des Podcasts bei itunes/apple-Podcasts würde ich mich sehr freuen! 

Alle Informationen zum Passt-Podcast sowie Links zu allen Episoden findest du hier: *klick*


 

Darum geht es in Episode #60

Die heutige Episode ist gehört auch noch zu Staffel 5, also der Staffel des Passt Podcast, in der es um das Handarbeitsbusiness geht. Genau wie die letzte Episode ist sie spontan entstanden, weil wieder einmal das Leben die Pläne überholt hat. Als ich mich zunächst darüber ärgerte, dass schon wieder ein schöner Plan sich einfach so in Luft auflöste, überlegte ich, dass das eigentlich etwas Typisches ist. Etwas, das ich nicht nur von mir, sondern auch von unzähligen Coachings kenne – allerdings nur von Coachings mit Frauen. Damit meine ich nicht alle Frauen, sondern mir ist aufgefallen, dass diese spezielle Thematik in meinen Coachings nur von Frauen angesprochen wurde, aber niemals von Männern. 

 

Wenn Trauer zum Leben dazu gehört – gehört es auch ins Business?

Anlass für diese Überlegungen war die Erkenntnis, dass es für mich gerade nicht passt, mit Staffel 6, der curvy-Staffel, passend zum Erscheinen des neuen grünen Buchs „Passt perfekt Plus Size“, zu beginnen. Vor Kurzem ist ein mir sehr lieber Mensch gestorben. Das macht mich nicht nur sehr traurig und raubt mir die Energie, nein, es sind auch zusätzliche Aufgaben buchstäblich vom Himmel gefallen, die ich ganz selbstverständlich erledige, weil das eben so sein muß und es ja irgendjemand machen muß. Und wie so oft, lass ich alles liegen und stehen, widme mich den Familienaufgaben und vernachlässige mein Business. 

Bei aller Liebe zu crafteln und bei aller Begeisterung für das, woran wir gerade arbeiten, das neue Kurssystem und das Sommerfestival, ich habe alles stehen und liegen gelassen und war einfach weg vom Fenster. Nun fehlen mir zwei wertvolle Wochen. 14 Tage, die dick zugepackt waren mit Aufgaben, die es vor dem Sommerfestival und damit der Veröffentlichung des neuen crafteln Kurssystems fest eingeplant waren. „Und nun?“, fragte ich mich. Der Tag hat nur 24 Stunden, der Juni neigt sich mittlerweile schon dem Ende zu. Was sollte ich tun?

 

Konzentration auf das Wesentliche, um Energie zu sparen

Als ich wieder einigermaßen zu mir kam und aus dem Trauerloch und dem Beerdigungsorganisationsloch zumindest schon mal hervorlugte, wurde mir klar, dass das, was ich für den Juni geplant hatte, unmöglich realisierbar in den verbleibendenen Tagen des Monats wäre. Es blieb nur eines: ich mußte auf etwas verzichten. Und so weh es mir tat: ich beschloss curvy-Staffel zu verschieben, nur ganz sparsam etwas Werbung für das neue Plus-Size-Schnittanpassungsbuch zu machen und darauf zu vertrauen, dass es ein nützliches Buch sein wird, das schon seinen Weg gehen wird, auch ohne, dass ich jetzt öffentliche Freudentänze mache und täglich erzähle, wie toll es ist. Denn dazu fehlt mir derzeit absolut die Kraft. Deswegen verschob ich den Start von Staffel 6 auf den Ende des Sommers. Ich vermute Mitte August werde ich damit beginnen und den Faden wieder aufgreifen, nachdem der Podcast eine Pause macht. 

 

Liebevoll gestaltete Projekte können trösten und Energie geben

Wir werden uns jetzt auf das Sommerfestival, zu dem du dich jetzt schon anmelden kannst, konzentrieren und auf das neue Kurssystem. Das crafteln Sommerfestival ist ja als Projekt voller Liebe geplant, als Ersatz für ausgefallene Ferien, als Begegnungsort für einsame Herzen, die in der Coronazeit weniger Freundinnen treffen und herzen konnten, als ihnen lieb war, als Internetcommunityersatz für ausgefallene Nähkurse, als Spaßprojekt, als Ablenkung und vieles mehr. Mein Team und ich haben so viel Liebe in die Idee des Sommerfestivals gesteckt, weil wir euch Liebe und eine schöne Zeit schenken wollten – jetzt werden wir es durchführen, damit es auch uns ein wenig Kraft gibt, dran zu bleiben. 

 

Verantwortung für die eigenen Gefühle und die Familie vor das Business zu stellen, ist ein Wert

Als wir vor einigen Tagen als Team den Entschluss fassten, die curvy-Staffel zu verschieben und uns auf das Sommerfestival zu konzentrieren, wurde mir klar, wie typisch so eine Situation ist und dass ich das unbedingt in der nächsten Podcastepisode erzählen muß. Wie oft habe ich in Coachings schon gehört, dass Businesspläne einfach verworfen wurde, weil es in der Familie brannte und die Unternehmerin plötzlich ganz dringend Familienaufgaben übernehmen mußte. Ganz ehrlich: das habe ich von Männern wirklich niemals gehört. Es erschien mir, als wären für Männer oder zumindest für die Männer, die bei mir in der Beratung waren, Familie und Beruf zwei komplett unterschiedliche Lebenswelten, die ganz und gar nichts miteinander zu tun hatten. Ein berufliches Problem, war ein berufliches Problem, das genau dorthin gehörte und auch dort gelöst werden sollte. Bei Frauen war das in den Beratungsgesprächen ganz anders. Probleme tauchten oft ganz ähnlich in beiden beiden Lebensbereichen auf, hatten miteinander zu tun oder entstanden erst, aus dem Spagat zwischen Familie und Beruf. So lange eine Familiensituation ungeklärt war und Energie raubte, war es schwierig, berufliche Probleme zu lösen, weil genau diese Energie dafür fehlte. 

 

Weibliche “Karrieren” verlaufen oft nicht linear

Es ist mir egal, ob das jetzt für alle Frauen und alle Männer gilt – es ist eine Beobachtung, die ich machte und die es mir wert erscheint, zu beleuchten: wenn das Wohl der Familie wichtig ist, wenn ein Mensch das Gefühl hat, für das Wohl der Familie verantwortlich zu sein – und damit meine ich eben nicht, das Finanzielle – dann muß gleichzeitig berücksichtig werden, dass der Beruf eben nicht 100% der zur Verfügung stehenden Energie bekommt. Das bedeutet: Pläne werden über den Haufen geworfen, Berufswege sind nicht linear, Karrieren scheinen ungeplant oder gar nicht relevant.

Das könnte einer der Gründe sein, wieso Frauen scheinbar weniger erfolgreich sind oder auch weniger verdienen. Ich sage bewußt „einer der Gründe“, denn mir ist klar, dass es genügend strukturelle Gründe gibt, warum Frauen sich nicht 100%ig beruflich einbringen können. Aber letztlich ist es auch eine Entscheidung. Es hängt von den eigenen persönlichen Werten ab, wann man sich auf was konzentriert und wie man partnerschaftlich Verantwortungsbereiche aushandelt. Bei all dem Wunsch, den ich habe, mein eigenes Einkommen erwirtschaften zu können, steht bei mir doch auch immer die Familie ganz oben und ich kalkuliere bei dem Verschieben beruflicher Pläne mit ein, dass die Zielerreichung eben manchmal etwas länger dauert, weil ich mich immer wieder mal mehr oder weniger bewußt dafür entscheide, der Familie, dem Privatleben oder noch genauer gesagt meinen Gefühlen, den Vorzug zu geben. 

 

Konzentration auf die Aufgaben ist Luxus oder Verhandlungssache

Es ist oftmals frustrierend zu bemerken, dass alles viel länger dauert, das wieder und wieder Projekte länger dauern und verschoben werden. Ich wünschte, ich könnte mich so sehr auf die Erledigung der Drachen konzentrieren, wie mein Mann das tut. Wenn der mit dem Schwer loszieht, vergisst er alles um sich herum, bis er den Drachen erlegt hat. Das kann er, weil er sich darauf verlassen kann, dass die Welt hinter ihm, nicht zusammenbricht. Er kann das, weil ich da bin und die Verantwortung übernehme, auf das traute Heim aufzupassen, so lange er auf Jagd ist. Es ist zwischen uns ein ständiger Verhandlungsprozess, wann meine Jagdzeit ist und zugegebenermaßen, liegt es auch an mir, wenn ich den Drachen aus den Augen verliere, weil ich horche, ob zu Hause alles ok ist. Je mehr ich meinem Mann vertraue, dass er die Sippe sichert und zusammenhält, umso freier kann ich jagen. Genau das, ist in den letzten Jahren passiert, das Kind wurde größer und selbständiger und unsere Familienaufgaben wurden intensiver verhandelt und gerechter aufgeteilt. Mir blieb mehr Zeit zum Jagen und crafteln wurde größer und erfolgreicher. 

 

Emotionen können nicht delegiert werden

Aber wer die Trauer übernimmt, das kann man nicht verhandeln und verteilen. Genau wie die Familienphase, in der sich um ein Kind gekümmert wird, gehört der Tod zum Leben dazu – er ist nur noch weniger planbar. Deswegen hat es mich in den letzten Tagen aus der Bahn geworfen und niemand konnte mir die damit verbundenen Aufgaben abnehmen. Statt mich darüber zu sorgen und zu ärgern, dass ich nicht arbeiten konnte, entschied ich mich für Transparenz. Ich erzähle euch, dass mich die Trauer lähmt und ich gerade nicht so viel Kraft in meinen Beruf stecken kann, wie ich das eigentlich gerne möchte und wie es theoretisch gerade nötig wäre. Praktisch fehlt mir einfach die Energie. 

 

Um Hilfe bitten, wenn die eigene Energie nicht reicht

Damit es aber weiter geht und das crafteln Sommerfestival wie geplant am 29.6. starten kann, erzähle ich euch von alle dem, damit ihr es weiter erzählt und auch andere Frauen dazu einladet, mit uns im Juli und August im crafteln Sommerfestival gemeinsam Schnittanpassung zu lernen und dabei den Sommer zu genießen. Das ist der Link zum Sommerfestival für Information und Anmeldung. Diesen Link könnt ihr gerne teilen:

https://shop.crafteln.de/sommerfestival/

Das wäre toll, wenn ihr mich unterstützt und anderen vom Sommerfestival erzählt! Die erste Woche des Sommerfestivals, die am 29.6. startet ist kostenlos, damit ihr genauer herausfinden könnt, was wir für euch geplant haben. Also no risk aber viel fun – ich würde mich freuen, wenn ihr beim Sommerfestival dabei seid… damit es weiter geht. 

 

Podcast Pause bis Mitte August

Pausen, Aufschübe und Energielosigkeit gehören zum Leben dazu und zum Businessleben auch. Vermutlich geht es Männer gar nicht anders – sie reden nur nicht darüber. Wenn wir aber ein Arbeitsumfeld schaffen wollen, das menschlich ist, dass die Gefühle, Bedürfnisse und Werte von Menschen ernst nimmt – und genau so verstehe ich meine Aufgabe als Unternehmerin – dann ist es notwendig auch über Gefühle, Schwäche und Phasen der fehlenden Energie zu reden. Deswegen diese wiederum nachträglich eingeschobene Podcastepisode, die wie ich finde ganz hervorragend in Staffel 5 passt. Mitte August geht es weiter mit Staffel 6, bis dahin macht der Passt Podcast eine Pause, falls ich nicht spontan noch ein paar Spezialepisoden aufnehme. Wir sehen uns hoffentlich beim crafteln Sommerfestival. Ich freue mich auf dich!