Problemlösungen

Hauptsache Problemlösungen! Geschäftsfelder können sich ändern, das Know-How und die Leidenschaft entwickelt sich weiter, aber wenn frau weiß, was sie kann und was sie wirklich will, dann zieht sich das wie ein roter Faden durch das Leben und das Geschäftsleben. Melinda Stokes und ihr Label stokx bietet nur oberflächlich gesehen Kleidung, Accessoires und Schnittmuster an – eigentlich geht es um Problemlösungen.


In diesem Blogpost bekommst du eine Zusammenfassung der Inhalte der Podcastepisode. Im Podcast selbst, erzähle ich noch etwas ausführlicher.

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Alle Informationen zum Passt-Podcast sowie Links zu allen Episoden findest du hier: *klick*


 

Darum geht es in Episode #58

In der vorletzten Episode der aktuellen Staffel des Passt Podcast spreche ich mit Melinda Stokes, die viele Hörerinnen vielleicht auch als „meine Freundin Lindy“ kennen, denn so nenne ich sie, wenn ich von ihr spreche. Lindy und ich kennen uns seit Anfang der 90er Jahre, als sie von Australien nach Berlin kam. Seit vielen Jahren tauschen wir uns aus, lernen von einander, inspirieren uns und arbeiten wir zusammen. In ihrem Laden in Berlin-Mitte bietet sie Kleidung für Frauen und Männer unter dem Namen stoxk an und sie ist die Designerin der crafteln-Schnittmusterkollektion. In wenigen Wochen kommen neue Entwürfe von ihr als Schnittmuster unter dem Namen stokx pattern auf den Markt. Ich freue mich schon auf die neuen Schnittmuster, denn ich bin fest davon überzeugt, dass das, was Lindy Problemlösungen nennt hohe Schnittkunst ist, die den Mensch und seine Bedürfnisse gut kennt und diese Vielfalt feiert. 

 

Ihr Angebot: immer Lösungen

In den vielen Jahrzehnten, in denen Lindy Design macht, hat sich der Inhalt ihrer Projekte geändert. Von Brautkleidern über Taschengürtel und Kleidung war es ein langer Weg bis zu den Schnittmustern, doch im Prinzip hat sie in jeder Stufe ihrer Entwicklung immer das Gleiche gemacht: sie hat Lösungen für Probleme zur Verfügung gestellt. 

Während sie zu Beginn ihrer beruflichen Tätigkeit als angestellte oder freie Designerin gearbeitet hat, ist sie nun schon seit vielen Jahren mit dem Label stokx selbständig und verkauft ihre Produkte im eigenen Laden. Während die Taschengürtel in den 90er Jahren noch im Ausland produziert wurden, setzt sie nun bei ihrer Kleidung auf eine Herstellung in Deutschland. Das zusätzliche digitale Produkt, die stokx pattern, erlauben ihr nun, ihr Geschäft weltweit auszudehnen, um noch mehr Menschen Lösungen anzubieten. 

 

Nach dem Gespräch

In unserem Gespräch ging es immer wieder um Design und weniger ums Geschäft. Zunächst war ich irritiert davon, denn eigentlich wollte ich mit Lindy über das Business sprechen. Warum waren wir immer wieder davon abgekommen? Aber waren wir das wirklich? Sind nicht die Inhalte, sind nicht die Produkte, sind nicht die Problemlösungen für die Kund*innen nicht eigentlich das Geschäft? Vielleicht vergessen wir manchmal vor laute Business das, worum es geht. Oder ist es andersrum? Vielleicht kommen wir gar nicht zum Business, weil wir mit Problemlösungen beschäftigt sind.

 

Ein Unternehmen ist Arbeitsteilung, denn alleine ist das alles nicht zu schaffen

Je länger ich darüber nachdenke, um so mehr verstehe ich, warum Lindy mir im Vorgespräch sagte, dass sie unbedingt erwähnen möchte, dass ein Mensch alleine gar nicht alle diese Aufgaben schaffen kann. Das ist der Grund für ein Unternehmen! Wenn es so einfach wäre, ein Produkt zu erfinden oder herzustellen und an den Mann oder die Frau zu bringen, bräuchten wir gar nicht dieses komplizierter Konstrukt eines Unternehmens! Wir würden einfach etwas tun und dafür eine Gegenleistung bekommen. Aber es ist doch um Einiges komplizierter und diese vielen Aufgaben, die dafür nötig sind eine Problemlösung in ein Produkt zu verwandeln und dieses dann an die Kund*innen weiter zu gaben, das ist von einem Menschen kaum zu schaffen. Deswegen braucht es organisierte Arbeitsteilung und nichts anderes ist ein Unternehmen. 

 

Irgendwann braucht es einfach ein Team

Alle Unternehmerinnen mit denen ich in dieser Staffel des Podcasts sprach, sind zunächst alleine gestartet, haben es mit einer Partner*in versucht und sind letztendlich dabei gelandet, andere dafür zu bezahlen, bestimmte Aufgaben zu delegieren. Fast alle Gesprächsparterinnen haben wie ich nun auch ein Team, das auch Angestellten besteht.

Heutzutage nennen viele Unternehmerinnen die Menschen, die mit an ihrem Angebot arbeiten auch Team, wenn es sich um Freiberufler*innnen handelt, die zwar nicht im Unternehmen fest angestellt sind, die aber Teilaufgaben bearbeiten und dann dafür stundenweise oder projektweise bezahlt werden. Aber letztlich ist es auch fast egal, ob die Kolleg*innen angestellt sind oder freiberuflich mitarbeiten. Es ist ein Team und es ist Arbeitsteilung, die notwendig ist, um alle Aufgaben professionell durchzuführen. Ein Mensch alleine schafft auf Dauer nicht, alles aus einer Hand anzubieten. Es fehlen irgendwann Fachkenntnisse und schlichtweg die Kraft, das alles alleine zu wuppen. 

 

Kooperationen – freigiebiges Teilen von Ideen und Know-How

Lindy und ich arbeiten seit vielen Jahren miteinander, ohne dass wir jeweils bei der anderen angestellt sind. Es ist mehr als ein Auftrag, es ist eine Kooperation. Vor allen Dingen ist es ein freigiebiges Teilen von Ideen und Know-How. Viele Menschen denken, dass sie ihr Wissen und ihre Ideen beschützen müssen, damit sie ihnen niemand klaut. Wir arbeiten stets mit dem Glauben, dass unsere Ideen besser werden, wenn wir sie teilen, dass etwas kreatives Neues entstehen kann, auf das wir alleine nie gekommen wären.

Deswegen war es auch gar kein Problem, dass ich nun einige Jahre den Schnittmusterverlag mit Lindys Designs aufgebaut habe und nun Lindy stokx patterns macht. Es ist kein Gegeneinander, nein, es ergänzt sich perfekt. Als ich noch damit rang, ob ich die Schnittmuster wirklich weiter machen möchte, weil ich mich mehr und mehr auf die Schnittanpassung konzentrierte, hatte Lindy die Idee, die Schnittmuster auch weltweit anzubieten. Dankbar war ich ihr den Ball zu und freute mich, dass sie nun damit etwas Neues macht.

Business muß nicht zwangsläufig Wettbewerb sein. Kooperatives Business finde ich viel inspirierender. Und nicht nur das: Business ist harte Arbeit – wie schön ist es, Sparringpartnerinnen zu haben, die frau gerne hat und die mit jeder Begegnung Energie geben und die Leidenschaft für das, was frau tut neu erwecken. 

Also schaut mal rein auf Instagram bei stokx pattern und seid gespannt, was Lindy und ich weiterhin zusammen, miteinander und doch auch jede für sich auf die Beine stellen.