– oder: Auf dem Weg zum Erfolg

Aus dem Nichts nen Treffer landen? Möglicherweise ein Anspruch, an dem frau scheitern könnte. Ein optimales Ergebnis gelingt nicht auf Anhieb. Das besser werden und Lernen verläuft in Schleifen. Wir müssen manche Dinge erneut und immer wieder ausprobieren, bis wir ein Ergebnis erreichen, mit dem wir zufrieden sind. Aber wir dürfen zwischendurch schon glücklich sein und wenn wir etwas gelernt haben, auch mal unsere Meinung ändern. So wie ich meine Meinung zu Probemodellen änderte. Frau lernt nie aus.


In diesem Blogpost bekommst du eine Zusammenfassung der Inhalte der Podcastepisode. Im Podcast selbst, erzähle ich noch etwas ausführlicher.

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Alle Informationen zum Passt-Podcast sowie Links zu allen Episoden findest du hier: *klick*


 

Darum geht es in Episode #46

In einer der ersten Episode des Podcastes habe ich schon einmal über Probemodelle geredet und ich muß sagen: ich habe meine Meinung geändert. So ist das Leben und das Lernen. Wir probieren weiter, denken gründlich nach und schwups haben wir eine neue Ebene der Erkenntnis erreicht. Frau kann sich auch mal irren oder anders gesagt: heute würde ich es etwas differenzierter formulieren. 

 

Tragbare Probemodelle sind gut für unser knappes Zeitbudget

Damals habe ich mich gegen Probemodelle ausgesprochen bzw. gesagt, dass ich sie eigentlich nur dann in Erwägung ziehe, wenn ich sie anschließend auch tragen kann. Der Unterschied zwischen einem „richtigen Nähwerk“ und einem Probemodell bestand für mich im Grunde nur in der Wahl des Stoffes. Während das richtige Projekt einen „Streichelstoff“ verdient, dürfen tragbare Probemodelle auch aus günstigen Stoffen genäht werden. 

Meine Argumentation damals war: als Hobbyschneiderin habe ich schlichtweg keine Zeit für Probemodelle. Die Zeit zum Nähen ist neben all den Aufgaben des Alltags so knapp, dass ich wenn ich mir schon die Zeit zum Nähen nehme, dann wenigstens auch ein tragbares Ergebnis produzieren will. Ich bin nach wie vor ziemlich ergebnisfixiert, was das Nähen anbelangt. Im Grunde nähe ich nur, weil ich bestimmte Kleidungsstücke besitzen will. Daher diese Haltung zu Probemodellen. 

 

Das Problem: unterschiedliche Materialeigenschaften

Was mich an Probemodellen auch stets nervte war die Tatsache, dass sich unterschiedliche Stoffe ohnehin unterschiedlich verhalten. Was nützt mir ein Probemodell, wenn das Endergebnis aus einem anderen Stoff ohnehin ganz anders wird. Die Krux meiner Nähereien war, dass Probemodell oft hinterher sogar lieber getragen wurden, als das richtige Nähwerk aus dem lang gehüteten Streichelstoff. Das ist mir so oft passiert. So oft, dass ich aufhörte Probemodelle als Probemodelle zu bezeichnen. 

Als ich mehr und mehr Schnittanpassung lernte und in meinen Näh-Alltag integrierte, passierten sowieso keine gravierenden Fehler mehr. Dass etwas ganz und gar nicht passt, kann ich ja ausschließen, wenn ich vor dem Zuschnitt das Schnittmuster kontrolliere. Dann bleibt nur noch diese unweigerliche Tatsache, dass sich jeder Stoff sowieso anders verhält. Deswegen nähte ich einfach nur noch Modelle statt Probemodelle. 

 

Für Hosen finde ich Probemodelle super

Und dann änderte ich plötzlich meine Meinung. Es begann mit dem Hosennähen. Also mit dem erneuten Hosennähen in Vorbereitung auf den Hosen-Onlinekurs, der am 10.2. startet. Ich wollte verschiedene Schnittmuster ausprobieren, aber wie sollte ich die Ergebnisse vergleichen, wenn ich sie aus unterschiedlichen Stoffen nähen würde? Sollte ich sie alle aus dem gleichen Stoff nähen? Wie langweilig! 

Ich beschloss es zur Abwechslung doch einmal mit einem Probemodell aus Nessel zu versuchen. Es war furchtbar! Doch plötzlich verstand ich, was der Vorteil eines Probemodells sein könnte. Nessel ist ein eher unfreundlicher Stoff. Ich unterteile Stoffe gerne in freundliche und unfreundliche Stoffe. Die freundlichen Stoffe machen es mir beim Nähen leicht. Sie lassen sich leicht verarbeiten und machen, was ich will. Unfreundliche Stoffe machen, was sie sollen. Nessel ist wirklich garstig. Es ist quasi unmöglich, etwas Schönes daraus zu nähen, denn Nessel ist steif und fällt ganz und gar nicht schön, denn Nessel ist eine eher grobe, ungefärbte Baumwolle. 

 

Je steifer der Stoff, desto gravierender sind die Falten

Als ich eine Probehose aus Nessel nähte, war ich wirklich schockiert, wie mein erster Versuch aussah – dabei hatte ich das Schnittmuster doch angepasst! Wie konnte dann so etwas dabei herauskommen. Andererseits: gerade weil das Probemodell so schrecklich aussah, hatte ich keinerlei Hemmungen, daran herumzufuhrwerken, bis es einigermaßen saß und ich mich trotzdem gut darin bewegen konnte. Der Nessel führte mir sehr deutlich vor Augen, dass Schnittanpassung nur der erste Schritt ist, der immer eines Finetunings bedarf, damit ein Kleidungsstück richtig gut wird. Wir können die größten Probleme vermeiden, wenn wir ein Schnittmuster vor dem Nähen anpassen. Aber richtig gut wird es erst, wenn wir dem halbfertigen Kleidungsstück noch ein Finetuning spendieren. 

Der Nessel war garstig und wir beide kämpften gewaltig miteinander. Doch irgendwann war ich zufrieden. Die Hose fühlte sich ok an und das beste daran war: ich konnte sie wieder auseinander nehmen, um daraus ein Schnittmuster zu machen! Ein Probeteil, dass ich auch anziehen wollen würde, würde ich doch niemals auseinander nehmen! Aber ein Probeteil, dass ganz eindeutig niemals eine andere Karriere machen würde, als als Probeteil zu enden, kann ich beschriften, trennen, neu nähen und anschließend wieder auseinanderschneiden. Mein Herz hängt nur insofern an dem Probeteil, dass es mir nützlich ist. Es ist ein Probeteil und kein Kleidungsstück. Es ist die perfekte Vorstufe zu einem Maßschnittmuster. 

 

Eine Probehose ist die perfekte Vorstufe zum Maßschnittmuster

Vielleicht hatte ich das nur vorher nicht verstanden, weil ich bevor ich mich intensiv mit dem Thema Hosen beschäftigte, nur Oberteile genäht hatte. Die Oberteile erschienen mir nicht so schwierig. Es war möglich, mir gut passend Oberteile zu nähen, ohne den Umweg über ein Nesselmodell zu machen. Das Hosennähen ist aber eine kleine Herausforderung, denn nicht jede Hose, in der wir gut aussehen, ist auch so geschnitten, dass wir uns darin bewegen können. Es bedarf ein paar Schleifen, um herauszufinden, wieviel Weite hier wegkann und wieviel Weite dort nötig ist. Das Lernen, wie eine gut passende Hose sein soll ist nicht nur Theorie, sondern auch viel ausprobieren. 

Deswegen bin ich nun doch ein Fan von Probemodellen und zeige nun in meinem Onlinekurs was mit dem Probemodell angestellt werden kann, um das Hosenschnittmuster zu optimieren. Ich finde es nicht schlimm, meine Meinung zu ändern, wenn etwas Besseres als vorher gedacht dabei heraus kommt. 

Wenn du Lust hast, nun auch gut passende Hosen zu nähen und dafür nicht nur Schnittanpassung zu lernen, sondern auch ein Probemodell zu nähen und mit einem Finetuning zu verbessern, dann komm doch in meinen Hosenkurs, der am Montag, den 10.2. startet. Ab heute (Mittwoch) Abend kannst du dich dafür anmelden. Mehr Informationen zum Kurs bekommst du in meinem kostenlosen Webinar und unter folgender Adresse: Ich freue mich auf dich! 

Mit diesem Link kommst du zur Hosen-Interessentinnen-Liste.