(Werbung)

Da kommst du morgens ins Büro und denkst: “Wie gut, dass ich Weichei bei dem Schietwedder mit dem Auto statt mit dem Bus gefahren bin! Yeah, ich habe eine neue Nähmaschine. Sie ist da! Das langersehnte Sahnestückchen!”

Aber von Anfang an: Im März, auf der h+h Handarbeitsmesse, habe ich die netten Menschen von elna Deutschland kennengelernt. Rosa p und ich waren gemeinsam unterwegs und am Stand von elna wurde rosa p mit großem Hallo begrüßt, während ich noch ein wenig schüchtern an der Seite stand. Die Gespräche war dann so nett, dass elna und ich in Kontakt blieben und so hat sich nun eine Kooperation entwickelt. Ich werde für elna schreiben und damit ich auch weiß, über was ich schreibe, habe ich eine Nähmaschine und die Gelegenheit bekommen die Menschen hinter elna ausführlich kennenzulernen, um zu schauen, was elna so kann. Deswegen ist dieser Beitrag mit “Werbung” markiert. 

Ich konnte es natürlich kaum abwarten, nachhause zu fahren, um die Nähmaschine auszupacken. Ich bin sonst nicht so geduldig und eher der Typ “schnellaufreißen”, aber ich malte mir den ganzen Tag über aus, wie es wohl sein wird, das Schätzchen auszupacken. So ein Moment muss natürlich zelebriert werden! Ehrlich gesagt, hätte ich niemals gedacht, dass jemals so ein Sahnestückchen bei mir einziehen würde. Aber nun war sie da!

Die Menschen von elna verstehen wirklich  was von Nähmaschinen und lieben, was sie tun

Als ich im Juni elna in Neumünster besuchte, hatte ich die Gelegenheit drei Maschinen ausführlich auszuprobieren und die Menschen und Philosophie von elna besser kennenzulernen. Frau Andrea Jochem, die Fachfrau von elna, die Teamleiterin für Produktschulungen für die NähmaschinenhändlerInnen durchführt, erklärte mir ausführlich und geduldig alles über die Maschinen und natürlich durfte ich auch mit den unterschiedlichsten Stoffen und Füßchen Probenähen. Ich begann mit der elna 680: eine tolle Maschine, zu einem fairen Preis mit unglaublichen Funktionen und ich war verliebt. Ich dachte daran, wie meine Mutter oft flucht, wenn sie mit einer Nähmaschine, die genauso alt wie ich ist, Jersey näht und hätte sie am liebsten gleich mitgenommen und meiner Mutter geschenkt. Die würde sie glücklich machen!

Dann wechselte ich zu der elna 720. Auch ein tolles Ding, aber ich glaube, sie ist eher der Typ Nähmaschine, der für die Fans von Industrienähmaschinen attraktiv ist, da sie ein Flachbett und keinen Freiarm hat. Das ist echt ein Arbeitstier, alles aus Metall und irre schnell. Ich habe erfahren, dass die Maschine demnächst als 720 PRO mit neuen Funktionen auf den Markt kommt. Schon spannend, aber ich glaube, sie ist eher für die Wirklich-Vielnäherinnen, zu denen ich ja bekanntlich nicht gehöre. Allerdings der Obertransport der 720 hatte es mir schon sehr angetan. Bisher habe ich es vermieden, arg flutschiges Zeug zu nähen. Was wäre, wenn ich so eine Maschine mit Obertransport hätte? Würden dann so entzückend flattrige, flutschige Blüschen in meinem Leben Einzug halten?

Spoiler: Ja! Aber davon mehr im nächsten Blogbeitrag

Alleskönnerinnen sind besonders beliebt

Es war total spannend, mit Frau Jochem zu reden. Endlich verstand ich, was der Unterschied zwischen Haushaltsnähmaschinen und Industrienähern ist! Im Prinzip ist das ganz einfach: während es in der Industrie für jeden Zweck eine Maschine gibt, sollte eine Haushaltsmaschine möglichst alles können: Webware und Jersey nähen, Knopflöcher nähen und vieles mehr. So eine Haushaltsnähmaschine ist also ein ziemlich komplexes Ding, deswegen gibt es auch so viel Auswahl an Modellen.

Eine Haushaltsnähmaschine muss viel können, aber trotzdem brauchen Quiltnäherinnen dann doch oft auch andere Features als Bekleidungsnäherinnen. Genau das macht es für Nähmaschinenkäuferinnen – besonders wenn sie noch nicht so viel Erfahrung haben und eigentlich noch garnicht genau wissen, was sie in Zukunft alles nähen werden –  auch so schwierig, das passende Modell auszuwählen. Deswegen müssen wir alten Hasen immer mal darüber schreiben und erklären, warum wir was wie machen! Ich gelobe das zu beherzigen.

Bei den elna-Maschinen gefiel mir besonders, dass ich die Stichplatte mit einem Klick abnehmen kann. Wie oft habe ich bei meiner alten Nähmaschine die Stichplatte abgeschraubt, weil die Maschine mal wieder den Stoff gefressen hatte und wie selten habe ich sie gereinigt, weil ich zu faul war, die Stichplatte abzuschrauben. Shame on me! Und dann diese ganzen Füßchen! Das ist echt ne Wissenschaft für sich mit den ganzen Füßchen. Was frau damit alles tun kann! Da freue mich mich schon darauf, das auszuprobieren!

Stichplatte auf Knopfdruck lösen, statt umständlich mit Schraubendreher

Ist “mehr immer mehr” oder ist es doch umgekehrt?

Aber ich schweife ab. Also, zu guter Letzt kam dann die Königsklasse, die Excellence 780 und was soll ich euch sagen – diese Maschine schüchterte mich zunächst völlig ein. Vielleicht waren es das das Glitzern in den Augen und die Schwärmereien von Frau Jochem oder die Tatsache, dass ich keinerlei Vorstellung davon habe, wozu ich kleines Meikchen jemals drei Stichplatten und so viele Stiche brauchen würde. Ich stellte mir das dazugehörige Handbuch wie eine Bibel mit so dünnem Papier und ähnlich vielen Seiten vor und traute mich kaum, die Maschine anzufassen.

Als sich zögerlich meine Finger dem “An-Knopf” näherten und das Display anging, war ich schon beeindruckt. Das ist wirklich intuitiv. Vielleicht muß ich gar nicht in die dazugehörige Bibel schauen, um eine Naht zu nähen? Der Touchscreen machte es mir leicht, ins Ausprobieren reinzufinden, aber das prall gefüllte Zubehörfach erschlug mich wieder. So krass, was da alles dabei ist!

Als Frau Jochem dann den Scheinwerfer das verstellbare Licht aus der Maschine zog und mir den Nadeleinfädler zeigte, war es um mich geschehen. Ich werde ja auch nicht jünger; Nadel einfädeln und dunkle Stoffe in schlechtem Licht nähen, fällt mir auch mit Gleitsichtbrille immer schwerer. Ist es nicht großartig, dass es dafür Hilfsmittel gibt? Ich war begeistert.

Was spricht eigentlich dagegen, eine wirklich tolle Nähmaschine zu besitzen?

Trotzdem war ich immer noch respektvoll gegenüber der Maschine erstarrt. Das ist schon ein dickes Ding! Brauche ich so etwas? Und dann dachte ich an andere Hobbys und die dazugehörigen Ausgaben, ich dachte daran, was ein Satz schicke Felgen für ein Auto kostet (und mich überhaupt nicht glücklich mach) und ich erinnerte mich an das Mantra, das ich selbst oft sage “es macht nur Freude, etwas zu tun, wenn das Werkzeug gut ist”. Stimmt, dachte ich, warum eigentlich nicht! Was spricht eigentlich dagegen, eine wirklich tolle Nähmaschine zu haben? Wenn das Nähen doch das ist, was uns entspannt und glücklich macht, dann soll es doch auch leicht von der Hand gehen!

Und jetzt steht diese wunderbare elna780 hier bei mir zuhause und ich betrachte sie immer noch mit großem Respekt. Gleich werde ich sie wieder einschalten und ausprobieren – wahrscheinlich immer noch etwas zögerlich. Wir werden vermutlich ein bisschen brauchen, um miteinander warm und beste Freundinnen zu werden. Ich bin gespannt, aber ich freue mich wie Bolle! Und ich werde berichten!

P.S. Mittlerweile sind wir schon Freundinen geworden und das erste Kleid ist genäht und auch endlich fotografiert. Das ging wirklich super und ich bin schon begeistert, obwohl ich erst eines der unzähligen Füßchen und zwei Stiche ausprobiert habe. Das Kleid zeige ich euch am Mittwoch!