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Seit gut einer Woche gibt es nun das Ninjashirt im Schnimmusterkiosk zu kaufen und die Erschöpfung, die sich in der Endphase so eines Projektes unweigerlich einstellt, weicht nun endlich der großen Freude darüber, dass der Schnitt nun in der Welt ist. Ich bin immer wahnsinnig neugierig, bei anderen hinter die Kulissen zu schauen, deswegen möchte ich euch auch einen kleinen Blick darauf gestatten, wie das Ninja in den Schnittmusterkiosk gekommen ist. 

Zuvorderst stand die Idee, nach den ersten im Schnittmusterkiosk veröffentlichten Schnitten, die aus Webware genäht werden, ein Schnittmuster aus Jersey auszuwählen. Mein Motto “designer.pattern for EVERY.BODY” soll nicht nur bedeuten, dass möglichst jede Frau, egal welcher Körpergröße, Designerklamotten aus meinen Schnittmustern nähen kann. Nein, es soll neben herausfordernden Projekten der Meisterklasse, eben auch schnelle Erfolgserlebnisse und Schnittmuster für die noch weniger geübte Näherin geben. Da biete sich ein Hoodie, bzw. ein Jerseyekleid an und deswegen war ich schnell von Lindy Stokes, der Designerin und Inhaberin des Labels stokx überredet, das bei ihr sehr beliebte Ninja-Top und Long-Ninja zu einem Schnittmuster auszuarbeiten.

Foto: Monika Lauber

Mit Lindy zusammen überlege ich dann, ob wir das Design 1:1 für Hobbynäherinnen umsetzen, oder ob es noch möglich ist, Variationsmöglichkeiten einzubauen, die den Schnitt mehrfach verwendbar machen. Beim Ninja-Schnittmuster war das eigentlich gar nicht nötig, weil das Design bereits eine Shirt und eine Long-Variante beinhaltete, aber wir überlegten trotzdem weiter und entschieden uns für die zusätzliche Variante mit Ärmelbündchen. Dann ging das Schnittmuster zur Schnittdirectrice, die den Schnitt noch auf weitere große Größen gradierte als es ihn in der Kollektion stokx gibt, sie kalkulierte die Stoffverbräuche und erstellte die Fertigmaßtabelle. Dann probierte ich als erstes, ob das Ninjadesign auch bei mir, also einer großen Größe funktioniert. Erst als das klar war, ging die Produktion des Schnittmusters weiter.

Foto: Monika Lauber

Mit Constanze Derham, die ihr durch ihren Blog Nahtzugabe kennt, entwickelte ich gemeinsam das Anleitungskonzept und wie immer hat sie die passenden Worte gefunden, um euch – je nach Gusto schnell oder aber ausführlich – durch den Nähprozess zu führen. Ich ergänzte die Anleitung um Grafiken und die notwendigen Tabellen und nähte das Ninja einige Male zur Probe, um den Schnitt wirklich so zu verstehen und in und auswendig zu kennen, um die Qualität der Anleitung sicher zu stellen und auch in Zukunft alle eure Fragen zu beantworten. Dank des Stoffsponsoring von Lillestoff, konnte ich ausprobieren, was passiert, wenn das bei stokx in Viskose-oder Baumwolljersey genähte Design auch mal in einem Baumwolljaquard, einem dickeren Jersey oder einem Sommersweat genäht wird. Und siehe da: es funktioniert. Natürlich sieht jedes Ninjashirt oder -kleid, je nach Beschaffenheit des Stoffes anders aus. Aber ist es nicht gerade diese Möglichkeit zur Individualität, die uns beim Nähen reizt?

Foto: Monika Lauber

Als nächstes gingen Schnittmuster und Anleitung an das 11-köpfige Probenäherinnenteam – eine wirklich nette Gruppe! Wir “trafen” uns virtuell in einer Slack-Gruppe und diskutierten das Ninja-Projekt von A bis Z oder genauer gesagt von Stoffwahl bis Anpassen. Das Feedback der Probenäherinnen vervollständigte und korrigierte die Anleitung an einigen Stellen und nicht zuletzt entstanden tolle Modellbeispiele in fast allen Größen, in denen es das Schnittmuster zu kaufen gibt. Hier noch einmal die Liste der Modellbeispiele – weitere Ninjamodelle der Probenäherinnen folgen, denn es entstand ein gewisser Ninja-Rausch und ihr könnt schon gespannt darauf sein, das sie euch als nächstes zeigen.

Foto: Monika Lauber

Zwischendurch funktionierte der Schnittmusterkiosk nicht! Nachdem es einige Tage keine Bestellungen gab, wurde ich misstrauisch und versuchte herauszufinden, woran das liegen könnte. Glücklicherweise hatte ich einen erfahrenen IT-Spezialisten, mit dem ich systematisch die Software durchprüfte, doch es dauerte einige Tage und vor allen Dingen diverse schlaflose Nächte, bis wir den Fehler fanden. Das Blöde daran war, dass ich dem Shopsystem nicht mehr vertraute. Was wäre, wenn ich die Veröffentlichung des Schnittmusters überall herumposaunen würde und das geht der Onlineshop nicht? Also wurde die Planung geändert und der Veröffentlichungstermin verschoben, bis ich wirklich sicher war, dass Bestellungen möglich sind.

Foto: Monika Lauber

Ein besonderere Aufmerksamkeit widme ich stets dem Deckblatt eines Schnittmusters. Dort soll nicht nur die Variationsmöglichkeiten aufgezeigt und Designbeispiele in verschiedenen Kleidergrößen abgebildet werden. Das Deckblatt steht für das, was ich in dem Schnittmuster sehe. Ich versuche aufzuzeigen, welches Potential der Schnitt hat – soweit das in nur vier Bildern überhaupt geht. Für mich war klar, dass das Ninja ein sportlicher Schnitt ist, der aber auch erwachsen und feminin sein kann. Deswegen wählte ich für das Deckblatt ein sehr sportliches Modell, die wunderbare Lea Zuback, meine Freundin und NIA-Lehrerin, die mitreißend und begeisternd europaweit Yoga, Feet up, und Nia unterrichtet. Wenn sie mal in eurer Gegend ist, geht unbedingt mal in eine Veranstaltung mit ihr. Als junge Mutter und sehr bewegliche, dynamische Frau repräsentiert sie für mich perfekt den sportlichen Aspekt des Ninjas. Doch das Ninjaschnittmuster kann ja noch mehr. Als Kleid ist das Ninja in meinen Augen eine hervorragende Möglichkeit bequem und trotzdem gut angezogen zu sein- egal, welche Figur eine Frau hat. Da ich mit meine Namen, aber auch als ganze Person für die Qualität der Schnittmuster einstehe, repräsentiere ich diesen anderen Aspekt und zeige, dass der Schnitt auch im Spektrum der großen Größen funktioniert.

Foto: Monika Lauber

Beim Fotoshooting mit meiner Haus- und Hoffotografin Monika Lauber hatten Lea und ich wahnsinnig viel Spaß, wie man auf den Bildern unschwer erkennen kann. Wenn ihr in Hamburg oder Umgebung auf der Suche nach einer Fotografin seid, die tolle Bilder von euch macht, dann wendet euch an Moni, denn sie sieht, wer du bist!

Foto: Monika Lauber

Das schöne Grafikdesign wurde wie gewohnt von Veronika Grigkar gemacht. Wir sind mittlerweile ein eingespieltes Team, so dass uns das bei jedem Schnittmuster schneller von der Hand geht. Einiges an Kopfzerbrechen bereite uns das große Vorderteil-Schnittteil mit der angeschnittenen Kapuze. Wie sollten wir dieses auf dem Schnittbogen unterbringen, ohne dass zu viel Papier zum Ausdrucken und Zusammenkleben benutzt werden muss? Wir entschieden uns für zwei Kompromisse: der Plot muss doch an einer Stelle geklebt werden und für das Papierschnittmuster gibt es eine Seitenliste, um nur die Seiten auszudrucken, die wirklich benötigt werden. Ich glaube, das können wir bei zukünftigen Schnittmustern noch besser machen, aber als Start-up gibt es eben eine Menge zu lernen.

Foto: Monika Lauber

Am Schluß wird die Anleitung noch viele, viele Male Korrektur gelesen und das Schnittmuster noch mal ausprobiert. Doch irgendwann ist Schluß. Die Ankündigungstexte müssen geschrieben werden, und der Schnitt muß in den Schnittmusterkiosk einsortiert werden. Sonst ist der Frühling vorbei. Das wäre zwar nicht schlimm, weil ich glaube, dass das Ninjashirt und -kleid zu allen Jahreszeiten funktioniert, aber trotzdem ist es irgendwann an der Zeit, das Baby loszulassen und in die Welt zu senden. Jetzt ist es da und ihr macht was draus. Ich bin gespannt und freue mich schon sehr, über das tolle Feedback, das ich schon an vielen Orten dazu las. Viel Spaß mit dem Ninja – ich bin schon sehr auf eure Ninjashirts und Ninjakleider gespannt!