– oder: Warum Mode oft nicht mehr ist, als eine schöne Verpackung

Denke ich an Mode, dann denke ich oft jemand will uns etwas verkaufen, auch wenn wir es nicht brauchen. Je öfter, wir es sehen, um so besser gefällt es uns. Bis wir irgendwann glauben, nicht mehr ohne leben zu können. Ähnliche Gedanken fand ich in einem fast 100 Jahre altem Buch wieder, das in einer deutschen Übersetzung von Constanze Derham gerade neu herausgekommen ist: “Zur Hölle mit der Mode” von Elizabeth Hawes – das absolut aktuell und informativ ist. In der aktuellen Episode stelle ich dir meine Gedanken rund um Mode und auch das Buch genauer vor. 


In diesem Blogpost bekommst du eine Zusammenfassung der Inhalte der Podcastepisode. Im Podcast selbst, erzähle ich noch etwas ausführlicher.

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Darum geht es – in Kurzfassung – in Episode #32

„Der Modetrend ist jener grässliche kleine Mann mit bösem Blick, der dir sagt, dass dein Mantel vom letzten Winter möglicherweise in gutem Zustand ist – du ihn aber nicht tragen kannst.“* Ein Zitat aus „Zur Hölle mit der Mode“ von Elizabeth Hawes, das gerade in einer Übersetzung von Constanze Derham erschienen ist. In der heutigen Episode möchte ich euch mehr aus dem Buch erzählen. 

  • Mode = jemand will uns etwas verkaufen, auch wenn wir es nicht brauchen. Je öfter, wir es sehen, um so besser gefällt es uns. Bis wir irgendwann glauben, nicht mehr ohne leben zu können. 
  • Das heißt, es geht um Sehgewohnheiten und um Zugehörigkeitsgefühl. Wer sehr modern sein will, der trägt auch ungewöhnliches, um ungewöhnlich zu erscheinen. Die anderen brauchen erst wiederholtes Sehen, um Sicherheit zu gewinnen, um sich auch zu trauen. 
  • Elisabeth Hawes war in den 1920ern Modezeichnerin, Journalisten und Stylistin in Paris, in den 1930ern Modedesignerin in New York – erst im Maßatelier und dann der Massenkonfektion. 
  • In “Zur Hölle mit der Mode” gibt sie Einblicke im Plauderton über die Art und Weise wie in Paris und Amerika Mode und Kleidung gemacht wurden. 
  • Elizabeth Hawes unterscheidet in Mode und Stil. Stil heißt für sie, das frau genau die richtige Kleidung für sich bekommen, für alle Lebenslagen. Die Kleidung entspricht dem Leben. Die Kleidung ist genau richtig.
  • „Können sie so viel zahlen, dass sie genau bekommen, was sie möchten oder sind sie der Gnade der Massenproduktion ausgeliefert? Können sie sich Stil kaufen – oder müssen sie mit Mode vorlieb nehmen?“*
  •  Auch im Stoffbereich gibt es Modetrends, bestimmte Stoffe und Muster, die „Säue die durchs Dorf getrieben werden“. Warum  spielen wir damit. Wir wissen doch eigentlich, dass daran nur die Unternehmen gewinnen.
  • „Es braucht Mut, den garstigen Schuft zu missachten. Nur echte Menschen trauen sich, das zu tun. Es ist die einzige Art, wie man Kleidung genießen kann. Es bedeutet, dass man wirklich und wahrhaftig die richtigen Sachen zum Anziehen für die richtige Zeit und den richtigen Ort hat.“*
  • „Unglücklicherweise muss man eine Kundin der Maßschneiderei sein, um dieses erstrebenswerte Ziel zu erreichen.“* Nein, wir können selbst nähen. 
  • Aber, es ist ein Prozess. Es braucht seine Zeit, um Stil zu entwickeln, sich von der Mode zu emanzipieren und sich selbst kennen zu lernen. Es darf Irrungen und Wirrungen geben und ich finde es gut, langsam in eine neue Garderobe hinein zu wachsen. 

*alle Zitate aus “Zur Hölle mit der Mode”

Versprochener Links:

Das Buch “Zur Hölle mit der Mode” von Elizabeth Hawes bekommst du wie alle Bücher von Schnatmeyer und Derham hier im Schnittmusterkiosk. 

Die Anmeldung für meinen Kurs “Schnittanpassung für Einsteigerinnen, der am 30.9. beginnt, öffnet am 19.9. Von Donnerstag Abend bis zum 25.9. kannst du den Onlinekurs buchen. Mehr Informationen dazu und die Möglichkeit zur Anmeldung findest du hier *klick*.