Vor ein paar Tagen erzählte ich euch unter dem Motto “Blick hinter die Kulissen” von meinem neuen Büro das ich unter anderem dafür gewechselt habe, um in Zukunft besser Videos drehen zu können. Mittlerweile hat das Thema Onlinekurse einen großen Raum in meinem Geschäftsmodell eingenommen – vielleicht habt ihr euch auch schon gefragt, wie es mit den Schnittmustern von crafteln weitergehen wird.

Meine Faszination für Onlinekurse lenkte mich von den Schnittmustern ab

Zum Thema Onlinekurse bin ich überhaupt erst gekommen, als ich begann über Marketing zu recherchieren, weil ich überlegte, wie ich unsere Schnittmuster bekannter machen könnte. Zufällig stolperte ich über das Wort Onlinekurs und war schockverliebt. Das war genau mein Ding und ich konnte gar nicht anders, als mich mit dem Thema intensiver zu befallen. Schließlich habe ich schon seit mehr als 25 Jahren in der Erwachsenenbildung und Beratung gearbeitet und mehrere Bücher geschrieben. Ich mag es sehr gerne, komplizierte Dinge in einfache Worte zu bringen und ich liebe es, Menschen dabei zu begleiten, etwas zu lernen und sich zu verändern! Ja, meine Begeisterung führte dazu, dass ich die Schnittmuster ein wenig stiefmütterlich behandelt habe. Aber auch mein Tag hat nur 24 Stunden und meine To-do-Listen sind immer lang.

 

Schnittmuster verkaufen

Das mit den Schnittmustern ist aber auch nicht einfach. Es gibt mittlerweile so viele Schnittmusterlabels in Deutschland und auf der Welt. Es ist wahrlich keine originelle Idee, Schnittmuster für Hobbyschneiderinnen anzubieten und seien sie auch noch so speziell. Gerade dieses Spezielle erscheint mir auch besonders kompliziert in der Vermarktung. Unsere Schnittmuster sind nicht wirklich geeignet für Anfängerinnen und einige Schnittmuster sind in der Umsetzung auch so aufwendig, dass sie sich einfach nicht gut für diese schnelle Zeit, in der eine Sau nach der anderen durchs Dorf getrieben wird, eignen. Natürlich hoffe ich, dass sie zeitlos genug sind, um “in the long run” bestehen zu können. Aber je mehr ich sehe, wieviel Action die Mitbewerberinnen machen, je mehr Bohai um bestimmte Moden gemacht wird, umso schneller schließe ich die sozialen Medien. Das ist einfach nicht mein Ding.

Ich kann weder schnell ein Schnittmuster nach dem anderen herausbringen, noch kann ich täglich auf dem virtuellen Markt stehen und immer die gleichen Bilder zeigen. Das fühlt sich für mich sehr sehr mühsam an und ich bin das einfach nicht. Ich habe es versucht und es hat auch irgendwie funktioniert, aber die Einnahmen, waren für mich nicht ausreichend “Schmerzensgeld” um mich derart zu verbiegen.

Ich bin auch keine leidenschaftliche Händlerin. Ich gehe nicht darin auf, mir neue Produkte um die Schnittmuster drumherum zu überlegen, mir Gedanken über mein Sortiment zu machen. Bei crafteln gibt es Stoffe und Kurzwaren, weil das ein netter Service ist und zu den Schnittmustern passt aber nicht, weil ich unbedingt eine stolze Ladenbesitzerin sein will. Ich will nicht handeln, ich will Menschen helfen, sich selbst schöne Kleidung zu nähen. Klar, gutes Material hilft auch dabei, aber meine Stärke ist das Inhalte vermitteln.

 

Für every.body ist die Verbindung

Ich habe lange nachgedacht, wie es mit den Schnittmustern weiter gehen wird. Natürlich bleiben sie im Sortiment und es wird auch neue Schnittmuster geben, denn ich habe die stokx-Designs immer noch sehr lieb und trage seit Jahren kaum noch etwas anderes. Die Schnittmuster von crafteln müssen einfach nur bekannter werden, dann verkaufe ich auch mehr. Letztens habe ich in einer Nähgruppe auf Facebook eine Frage nach Nähen für Plus-Size gelesen und es wurden so viele Schnittmusteranbieterinnen genannt, nur crafteln nicht. Weil ich keine reinen Plus-Size-Schnittmuster anbiete, denn unsere Schnittmuster funktionieren für ein sehr weites Größenspektrum. Vielleicht ist das ein Fehler. Marketingexperten würden vermutlich immer dazu raten, die Zielgruppe ganz klar abzugrenzen.

Aber dieses “für every.body” liegt mir so am Herzen! Ich möchte, meinen Teil dazu Beitragen, dass alle Frauen die Chance haben, sich schön und stark zu fühlen, weil sie in der Lage sind, sich schöne Kleidung zu nähen. Da gehören die Schnittmuster, die für so viele Figuren funktionieren einfach dazu. Es müsste sich einfach nur mehr herumsprechen.

Und weil es mir so viel leichter fällt, über Schnittmuster anpassen und das ganze Drumherum zu sprechen, als Werbung für Schnittmuster zu machen, werde ich das auch weiterhin tun und einfach darauf hoffen, dass das, was ich anbiete immer weitere Kreise zieht und die Schnittmuster in diesem Fahrwasser einfach mitschwimmen. Ich habe so viele Ideen und so große Lust, mich auch weiterhin meiner Mission zu widmen, ganz viele Frauen vom Nähen von Bekleidung zu begeistern und ihnen zu einem guten Selbstwertgefühl damit zu verhelfen. “In the long run”, wird das bestimmt auch für die Schnittmuster gut sein. So ist der Plan. Oder die Hoffnung. Wir werden sehen.