– oder: Eine Mini-Staffel über “Inbetweenies”
Die meisten Modemarken produzieren Kleidung bis zu einer Größe 42. Plus Size startet oft bei 48. Was machen die Frauen dazwischen? In Staffel 7 geht es um die „Inbetweenies“ – um Frauen, denen die sogenannten „Normalgrößen“ nicht mehr oder nicht gut passen. Dabei ist die Kleidergröße tatsächlich nicht das wahre Problem. In dieser Staffel geht es also um das wirklich häufig verbreitete Phänomen, dass wir mit Kleidergrößen nicht weiter kommen, weil Körper einfach unterschiedlich sind – und um die dafür von mir vorgeschlagenen Lösungen.
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Darum geht es in Episode #74 :
In diesem Blogpost schreibe ich eine Kurzfassung, also ein bisschen ausformulierte Stichworte. Im Podcast erzähle ich ausführlicher.
“Inbetweenies” sind Frauen, die eine Kleidergröße dazwischen, eine Zwischengröße tragen oder wie Edith Domen sagt: „too big for regular, too small for plus size“
Edith Domen, Stylistin aus den Niederlanden www. stylehasnosize.com, engagiert sich für die „forgotten group in fashion“ und fordert von der Modeindustrie, schicke Sachen für die Zwischengrößen anzubieten. Dabei trägt die durchschnittliche Deutsche wohl Größe 42 und die durchschnittliche Engländerin eine 44.
Hobbynäherinnen haben ein ähnliches Problem, denn auch Schnittmuster werden in Konfektionsgrößen angeboten. Aber unser Vorteil: wir müssen nicht fordern, sondern wir können die Probleme mit eigenen Händen lösen.
Welche Größen sind “Zwischengrößen”?
Zwischengrößen sind die 40er. Die meisten Modemarken produzieren bis 42. Plus Size startet bei 48/50. Ich mache es mir einfach uns sage: Normalgrößen sind die 30er, Zwischengrößen die 40er und Plus Size die 50er/60er wohlwissend, dass sowieso jedes Unternehmen die Größentabelle selbst macht und z.B. Schmeichelgrößen hat
Aber warum braucht es überhaupt eine Bezeichnung, eine Unterscheidung in Gruppen und vor Allem eine Unterscheidung in „normal“ „fast normal“ und „ganz und gar nicht normal“?
Gruppenzugehörigkeit entlastet – “ich bin nicht schuld!
Menschen haben die Sehnsucht, sich einer Gruppe zugehörig zu fühlen. Das ist verständlich, denn das Leben wird leichter, wenn man sich nicht alleine fühlt. Denken wir an die Steinzeit: das Überleben ist erst dann gesichert, wenn man einer Gruppe zugehört. Heute geht es nicht mehr um das Überleben, sondern um das Gefühl, das mit „ich bin nicht alleine damit“ verbunden ist. Sind auch andere so, wie ich es bin, dann könnte es sein, dass ich nicht schuld bin. In unserer Leistungsgesellschaft sind wir immer ganz schnell „selbst schuld“. Wer mich schon länger kennt, weiß, dass ich das so nicht unterschreibe. Das ist etwas, was uns eingeredet wird, um uns das Leben schwer zu machen, damit wir Produkte für Probleme kaufen, die wir eigentlich gar nicht hätten, hätte nicht jemand darüber gesprochen.
Gerade, weil meist nur in Normal- und Plus Size-Größen unterschieden wird, haben die „Inbetweenies“ diese merkwürdigen Gefühle, alleine mit ihren Problemen auf der Welt zu sein. Sie gehören weder zu den einen noch zu den anderen.
Unterschiedliche Größen an verschiedenen Körperbereichen gibt es sehr häufig
Ich habe etwas beobachtet, das sich zwar nicht nur, aber ganz besonders im Größenbereich der 40er Größen abspielt: Frauen haben in unterschiedlichen Körperbereichen unterschiedliche Größen und Kleidung passt irgendwie gar nicht mehr „einfach so“ (wie früher).
Zuallererst: Es ist völlig normal, dass frau obenrum eine andere Kleidergröße hat als untenrum. Denk an die unterschiedlichen Figurtypen. Natürlich hat eine „Birne“ unten eine größere Größe als obenrum! Wir sehen alle unterschiedlich aus, auch wenn wir zwei Beine und zwei Arme haben.
Identifiziere dich nicht mit deiner Kleidergröße!
Das gibt es einfach und verschiedene Kleidergrößen in unterschiedlichen Körperbereichen haben ganz, ganz viele Frauen. Es ist einfach ein falscher Ansatz, sich einer einzigen Gruppe zuordnen zu wollen. Die Aussage „Ich bin eine 42“ (wahlweise jede andere Größe) ist nicht zielführend. Kleidergröße sind keine Identität. Auch wenn wir ein Bild im Kopf haben, wie eine „42“ aussehen könnte, ist dieses Bild nicht präzise. Es würde nicht für ein Fandungsfoto ausreichen. Deswegen ist es Quatsch, sich über eine Kleidergröße zu definieren.
Bewerten und Vergleichen verursacht negative Gefühle
Ein Mensch definiert sich nicht durch seine Kleidergröße. Viele Menschen tun das aber, weil sie es gewohnt sind, ihren Körper zu bewerten. Kleidergrößen verführen dazu, sich in Relation zu anderen darzustellen. In diesem Sinne bedeutet die 42 so etwas wie „ich bin leider keine 38 mehr aber glücklicherweise noch weit entfernt von der 50“. Oder um das zu übersetzen: „ich sehe leider nicht mehr aus wie früher, aber Gott sei dank bin ich nicht fett“.
Ich bezweifele, dass uns diese Gedanken, diese Bewertungen gut tun. Im Vergleichen liegt meiner Erfahrung nach der Grund allen Übels. Vergleichen erzeugt negative Gedanken und schlechte Gefühle. Vergleichen ist ein Instrument unserer Leistungsgesellschaft, denn in dem Vergleichen steckt immer die „Karotte“ drin „streng dich an, dann kannst du genauso toll werden, wie deine Nachbarin“.
Zu dem Ansatz, warum ich von Inbetweenies spreche, dieses „ich passe nicht mehr wie früher einfach so in diese oder jene Größe“ komme ich in der nächsten Episode.
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