Los gehts mit den BLUSENfreundinnen. Super, dass euch die Idee gefällt. Wie versprochen gibt es in den nächsten beiden Wochen verschiedene Blogposts rund um Blusen, Blusenschnitte, Bluenstoffe und Schnittanpassung für Blusen inklusive schöner Rabatte für die Blusenschnittmuster. Die Beiträge zu der Aktion BLUSENfreundinnen findest du sowohl hier auf dem Blog also auch in der crafteln Facebookgruppe und auf Instagram unter dem Hashtag #BLUSENfreundinnen.

Definition Bluse

Heute möchte ich mit der Frage beginnen, was eine Bluse eigentlich ist, damit wir alle über das Gleiche sprechen. Eigentlich habe ich ein ganz klares Bild vor Augen, was eine Bluse ausmacht, aber ist das überhaupt allgemein definiert, was eine Bluse ist bzw. haben muß? Sind wir nicht heutzutage völlig frei darin, Kleidungsstücke auch mal ganz anders zu verstehen?

Eine Bluse ist schon lange ein wichtiges Teil der Damengarderobe. Auch wenn wir das heutzutage manches etwas lockerer verstehen, lohnt es sich, mal nachzuschlagen, wie andere eine Bluse definieren. Deswegen habe ich “Bluse”  nachgeschlagen und in der Wikipedia einen lesenswerten Artikel dazu gefunden, der mit folgender Definition beginnt:

Der Begriff Bluse bezeichnete ursprünglich ein lose fallendes Bekleidungsstück, das den Oberkörper bedeckt und von Arbeitern, Bauern, Künstlern und Kindern getragen wurde. Mittlerweile bezieht sich das Wort Bluse zumeist auf ein hemdartig geschnittenes Kleidungsstück, das von Mädchen und Frauen zum Rock oder zur Hose getragen wird. Wikipedia

Diese Definition ist herrlich offen. Es entsteht noch kein konkretes Bild vor Augen und das finde ich prima. Denn es gibt mehr Blusen, als du vielleicht zunächst denkst. Ich jedenfalls mußte feststellen, dass mein Begriff von Bluse doch sehr eingeschränkt war, denn bevor ich begann ausführlicher darüber nachzudenken, glaubte ich fest daran, dass eine Bluse per Definition aussieht, wie in für die Frauenfigur etwas passender geschnittenes Hemd. Solche Blusen gibt es natürlich, aber heutzutage, kann eine Bluse noch viel mehr sein und es macht richtig Spaß macht, die Kategorie “Bluse” etwas weiter zu fassen.

 


Blusenliebling

Deswegen auch mein Aufruf an euch: zeigt uns allen Blusen. Zeige uns Blusen, die du hast und gerne trägst, aber auch Blusen, die du gerne mal nähen würdest. Zeige uns Bilder in der Facebookgruppe oder auf Instagram mit dem Hashtag #BLUSENfreundinnen. Ich bin gespannt und freue mich schon auf eure Bilder!


 

 

Eine Bluse ist aus Webware

Für mich ist die klare Definition einer Bluse: es ist ein Oberteil aus Webware, also aus einem nicht-elastischen Stoff. Es ist ein Kleidungsstück für Frauen und es ist ein wenig schicker, als ein Shirt.

Früher dachte ich, dass eine Bluse zwangsläufig eine Knopfleiste brauchen würde, heute würde ich das lockerer sehen. Knopfleisten sind schick, aber in meinen Augen sind sie kein notwendiges Detail einer Bluse. Genau so geht es mir mit Kragen und Manschetten. Das sind tolle Designdetails, aber nicht notwendig, um ein Oberteil zu einer Bluse zu machen. Ich glaube das, was für mich die Bluse vom Shirt, von anderen Oberteilen, unterscheidet ist tatsächlich die Webware, die in den allermeisten Fällen gebügelt werden muß. Das ist vermutlich auch der Grund, warum ich viele Jahre meines Lebens keine Blusen trug.

Es lag aber nicht nur am bügeln. Ein Kleidungsstück aus einem nicht-elastischen Stoff muß gut passen (wenn es kein Sack sein soll). Und genau solche gut sitzenden Blusen fand ich bei Kaufkleidung in den seltensten Fällen. Ich hätte ja gebügelt, wenn mir die Bluse gut gefallen hätte!

Jersey verzeiht vieles. Auch weniger gut passende Kleidungsstücke aus Jersey passen doch trotzdem irgendwie. Bei Webware ist das anders: Entweder sind Kleidungsstücke “auf-Nummer-sicher-ziemlich-groß” oder aber sie brauchen einen irgendwie gearteten Verschluss, einen Einstieg um herein und herauszukommen, so wie clever angelegte Zugaben, die Bewegungsfreiheit ermöglichen.

Deswegen sind Blusen auch Nähprojekte für Fortgeschrittene. Im Gegensatz zu einem Shirt, mußt du mehr Augenmerk auf die Passform legen und ein Schnittmuster vor dem Nähen auf jeden Fall kontrollieren und gegebenenfalls anpassen. Und wenn dann noch schöne Designdetails wie Kragen, Manschette, Biesen oder Rüschen dazu kommen, dann wird klar, dass eine Bluse selten ein schnell-schnell-Nähprojekt für das Instand-Erfolgserlebnis wird. Aber es lohnt sich, denn in einer schicken, gut passenden Bluse, sieht frau gut angezogen und kompetent aus. Eben schön und stark, wie ich so gerne sage.

 

Selbstgenähte Blusen sind die Lösung

Was eure Passformprobleme bei Blusen sind, das frage ich euch demnächst. Mein großes Passformproblem war das Dilemma, einfach keinen Sack tragen zu wollen, sondern ein Kleidungsstück, das meine Figur umschmeichelt. Ich weiß noch, wie ich jahrelang das Wort “blusig” verabscheute, denn dieser lockere Fall eines Kleidungsstück machte noch mehr eine Litfasssäule aus mir, als ich mich ohnehin fühlte.

Mein Passformproblem löste sich erst, als ich begann, Blusen selbst zu nähen und Schnittmuster mit einer FBA anzupassen, denn ich habe eine Brust mit einer Körbchengrößer weitaus größer als B oder C, also der Körbchengröße für die Schnittmuster in der Regel konstruiert werden. Endlich konnte ich Blusen für mich nähen, die an der Knopfleiste nicht klafften, die unter der Brust nicht wie ein Vorhang herunter hängten und die an den Schultern gut passten.

Oder anders herum gesagt: erst, seitdem ich durch die FBA (kombinierte Längen- und Weitenanpassung im Brustbereit) verstanden habe, wie ich Oberteile nähen kann, die meine Figur umschmeicheln, mag ich überhaupt Blusen nähen und tragen! Vorher war ich eher der Shirt- und Pullovertyp. Damals – bevor ich nähte – waren Kleider und Blusen für mich wie von einem anderen Planeten. Sie hatten etwas damenhaftes, das so gar nicht zu meinem Leben zu passen schien. Mittlerweile bin ich etwas älter und reifer geworden und schätze es sehr, dass ich mit einer Bluse, immer mal wieder etwas Besonderes anziehen kann. Auch wenn ich nach wie vor kein großer Fan davon bin, meine Kleidung zu bügeln, mache ich gerne für eine schicke Bluse eine Ausnahme. Denn ich mag es einfach, mich darin schön und stark zu fühlen.

Wenn du eine Körbchengröße größer als C hast und lernen möchtest, wie du Blusen gut für dich anpassen kannst, dann zeige ich es dir gerne. Am 9. und 10. März findet mein Online-Workshop zum Thema FBA statt. Falls dich das interessiert, dann trage dich gerne unten die Liste ein, denn bekommst du mehr Informationen von mir dazu.

 

 

Zeige mir deine Lieblingsbluse

Wie geht es dir mit Blusen? Hast du Lieblingsblusen oder träumst du noch davon? Was für eine Bluse würdest du gerne mal nähen?

Ich freue mich wie Bolle darauf, eure Blusenlieblinge zu sehen, egal, ob ihr sie schon habt oder erst nähen wollt. Zeigt sie in der Facebookgruppe oder auf Instagram mit dem Hashtag #Blusenfreundinnen und erzählt, warum ihr diese Bluse so toll findet. Das wird so toll, wenn wir uns gegenseitig inspirieren!