“Huch,” werden sich sicherlich diejenigen fragen, “steht crafteln nicht für Schnittanpassung? Was will sie plötzlich mit Schnittkonstruktion?” Die Verwunderung ist verständlich – darum der erläuternde Blogbeitrag. 

Ungefähr 50% der Frauen, die auf mich zukommen, träumen davon, die perfekte Hose zu nähen. Gute Idee, denke ich, aber fangt doch nicht gleich mit dem Schwierigsten an. Ich halte es für sinnvoll, erst einmal Grundlegendes darüber, wie Schnittmuster funktionieren, wie Schnitte konstruiert sind und was das mit den speziellen Körpermaßen zu tun hat, zu lernen.

Röcke sind einfach, denn es sind Unterteile ohne Schritt

Deswegen bin ich ein Fan von Röcken. Röcke sind genau wie Hosen Kleidungsstücke für das Unterteil des Körpers. Sie sind sozusagen die Grundform der Hose – aber eben ohne die Komplikationen die darin begründet sind, das eine Hose eben im Gegensatz zum Rock den Schritt bedeckt.

 

Einfaches Gradieren ist suboptimale Schnittanpassung

Als ich damit begann, Kleidung für mich zu nähen, musste ich fast alle Schnittmuster vergrößern, weil es sie schlichtweg nicht in meiner Größe gab. Zunächst versuchte ich mich im einfachen gradieren. Das heißt, ich nutzte die Informationen, die mir ein Mehrgrößenschnittmuster bietet (viele parallele Linien, die immer weiter nach außen verschoben sind) um eine weitere parallele Linie zu zeichnen, die irgendwas mit meiner Körperform zu tun hatte. Schnell merkte ich, dass das diese Methode nur so einigermaßen funktioniert. Deswegen beschloss ich, von Grund auf Schnittkonstruktion zu lernen.

Ich startete eine Ausbildung über mehrere Monate bei einer Privatlehrerin und lernte Schnittkonstruktion so, wie üblicherweise gelehrt wird. Das fiel mir gar nicht so leicht, denn ich war etwas ungeduldig. Ich hätte eigentlich viel lieber einen Schnelldurchlauf gehabt, der meine Fragen beantwortet – oder anders rum gesagt: ich träumte davon, dass der perfekte Maßschnitt quasi vom Himmel fallen sollte, ohne, dass ich monatelang dafür etwas lernen muss. Nunja, an dieser Fantasie erkennt mensch, dass ich damals noch wenig Ahnung hatte, von dem was ich tat.

 

Der pragmatische Weg

Jahre später entschied ich mich, eben nicht Schnittkonstruktion sondern Schnittanpassung zu lehren. Ich glaube, das es für Hobbyschneiderinnen nicht nötig ist, alles das zu lernen, was eine Damenschneiderin oder eine Modedesignerin oder Schnittdirektrice beherrscht. Weil ich es mir damals selbst so sehr gewünscht hatte, entwickelte ich Kurse, die einen pragmatischen Weg zeigen und gleichzeitig das Wesentliche beinhalten, so dass auf dem Weg zu den ersten gut passenden Kleidungsstücken gleichzeitig ganz viele Groschen fallen und Hintergrundwissen vermittelt wird.

Der Rock-Konstruktionskurs ist ein ganz simpler Einstieg in die Konstruktion von Schnittmustern mit einem schnellen Ergebnis. Es ist der Anfang auf dem Weg zu perfekten Unterteilen. Danach könntest du tiefer in die Schnittkonstruktion einsteigen oder mit mir die Abkürzung über die Schnittanpassung gehen. Aber egal, für was du dich später entscheidest- du hast einen “Quick win” und zwar mindestens einen Sommerrock, der ganz ander, viel besser passt, als die Röcke, die du zuvor genäht hast und du hast ein tieferes Verständnis dafür, wie Schnittmuster gemacht werden und funktionieren.

 

Von den Körpermaßen zum Schnittmuster

Zurück zu den “Röcken, die eigentlich einfache Hosen sind”. Wenn der wirklich nicht ganz banale Teil, also die Tatsache, dass eine Hose Beine hat und den Schritt bedecken und auch noch im Sitzen funktionieren und im Stehen gut aussehen soll, weglassen, dann bleibt von der Hose erstmal ein Rock übrig. Ein Rock ist ein gut passendes Kleidungsstück für den Unterkörper, bei dem die Taillen-Hüft-Differenz berücksichtig ist. Wenn du weißt, wo du den Bund tragen willst, wie du die Maße nimmst, wie mit Abnähern arbeitest und was für ein Wunder ein Reißverschluss ist, dann ist das der halbe Weg zur gut passenden Hose.

Wie sagt man so schön: Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Deswegen rate ich dazu, mit Röcken zu beginnen. Und das genau jetzt: Der Mai ist der wir-freuen-uns-auf-den-Sommer-Monat, das ist der perfekte Zeitpunkt, ein paar Röcke zu nähen und nebenher etwas über Schnittmuster zu lernen.

Jetzt im Mai gibt es das Mairöckchen-Angebot: der Selbstlernkurs Rockkonstrution wird um eine 4-wöchige betreute Kursgruppe ergänzt um gemeinsam den Sommer mit Röckchen vorzubereiten. In der Kursgruppe triffst du Gleichgesinnte, kannst Fragen stellen und ich mache wöchentlich Live-Videos mit zusätzlichem Input. Also, wann, wenn nicht jetzt?! Bis 31.5. kannst du einsteigen – aber das wäre ja zu spät, denn das Mairöckchen-Angebot und die Gruppe sind dann schon vorbei. Also zögere nicht zu lange. Wir freuen uns auf dich!

Mit diesem Link kommst du zum Mairöckchen-Angebot (bis 31.5. verfügbar)