Mir war es eigentlich schon immer klar, dass ich meine Maße brauche, um ein Schnittmuster an meine Figur anzupassen. Aber das Messen im Vorfeld des Nähens war trotzdem nicht immer eine Freude für mich. Das lag daran, dass es schwierig war, jemand zu finden, dem ich korrektes Messen zutraute, bei der ich das Vertrauen hatte, mich halbnackt anschauen zu lassen und nicht zuletzt waren mir die Zahlen, die dabei herauskamen, peinlich. 

Zahlen sind keine Bewertung

Das Schamgefühl ging soweit, dass ich viele Jahre meines Lebens versuchte zu ignorieren, welche Zahlen mit meinem Körper verbunden waren. Ich hasste Messungen, egal, ob es sich um Zentimeter oder Kilogramm handelte. Mittlerweile weiß ich natürlich, dass etwas nicht weg ist, nur weil ich mir die Augen zuhalte. Aber es war ein langer Weg, entspannt diese Zahlen anhören oder lesen zu können.

Das Nähen meiner eigenen Kleidung hat mir dabei geholfen, nun diese mit meinem Körper verbundenen Zahlen entspannt zu sehen, denn mittlerweile finde ich mich ganz passabel. Ich mag meine Kleidung, ich fühle mich wohl darin und ich finde ganz oft, dass ich darin super aussehe. Meine schöne Kleidung spielt eine mächtige Rolle dabei, wie ich mein Aussehen und meine Wirkung auf andere einschätze und mich fühle. Sie ist ein sicheres Fundament, dass mir im Alltag und bei besonderen Situationen immer wieder Stärke gibt.

Mittlerweile muß ich mich nicht mehr mit kleinen Kleidergrößen, 90-60-90 oder einem bestimmten Gewicht vergleichen. Ich bewerte auch nicht mehr mich oder andere Frauen nach diesen Zahlen. Mich bezaubert die Unterschiedlichkeit der Figuren ebenso, wie die Unterschiedlichkeit der Charaktere und ich erlebe das als eine große, wertvolle Vielfalt.

Manchmal weiß ich gar nicht mehr, was das Huhn oder das Ei ist. Fühle ich mich besser, weil meine Kleidung passt. Oder passt meine Kleidung besser, weil ich mit den Zahlen ganz entspannt umgehe und nicht einfach mehr auf gut Glück drauf losnähe? Im Prinzip ist das egal, denn beides stimmt. Es geht doch wie immer nur um den ersten Schritt: Messen und dabei akzeptieren, dass es sich zunächst möglicherweise komisch anfühlt, dann damit besser passende Kleidung zu nähen und sich daran zu erfreuen und mit der Zeit dann von den schlechten Gefühlen und den Bewertungen loslassen zu können.

Messen ist super!

Für mich ist “Messen” nun einfach nur ein spannendes Thema. Ich finde Veränderungen meines Körpers schlichtweg interessant – ohne sie zu bewerten. Das würde ich dir gerne, in meinem kostenlosen Onlinekurs nächste Woche auch vermitteln bzw. ermöglichen. Die anderen Hindernisse rund um das Messen, also wo genau messe ich und wie finde ich jemand zum Messen, die räumen wir nächste Woche auch mit aus dem Weg. Ich freue mich, wenn du dabei bist. Zur Anmeldung geht es hier: *klick*