Diese Etiketten zum Einnähen kennt ihr sicherlich auch “mit Liebe genäht” oder so steht da drauf mit möglichst vielen Herzen. Ich glaube, sie werden genutzt, um Menschen, die mit Selbstgenähtem beschenkt werden, den Wert des Selbstgemachten näher zu bringen. Aber vermutlich näht keine von euch solche Etiketten in Kleidung, die sie für sich selbst näht, oder?!
Als ich im Erwachsenenalter wieder zu nähen begann, nähte ich zunächst eine Hose für mein Kind. Es war eine Schlaghose und das war zum Zeitpunkt, als das Kind laufen lernte, keine besonders gute Idee. Das Kind weinte immer, wenn ich mit der Hose ankam, weil es bei den Laufversuchen zuverlässig über die zu weiten Beine stolperte. Also beschloss ich, fortan für dankbareres Publikum zu nähen und nähte fast nur noch für mich.
Es gab Phasen, in denen ich wie im Rausch ein Kleidungsstück nach dem anderen nähe. Doch immer öfter gibt es andere Phasen, in denen ich kaum Zeit habe, die Nähmaschine auszupacken. Erstaunlicherweise nähe ich wenn ich wenig Gelegenheit zum Nähen habe aber gerne kompliziertere Nähprojekte – vielleicht weil ich ohnehin nicht die Hoffnung auf einen schnellen Instant-Näherfolg habe. So, wie ich die letzten vier Wochen an meiner Kimonobluse nähte. Das ist kein Ding für einen schnellen Erfolg, aber um so schöner ist es, wenn sie fertig ist.
Materialisierte Liebe für mich
Statt mich zu grämen dachte ich beim Nähen, wieviel nachhaltiger diese Art des langsamen, entschleunigten Nähens ist, als die Serienproduktion einfacher Nähwerke. Wenn so viele Stunden Arbeit in diesem Kleidungsstück für mich (!) stecken, dann ist das materialisierte Liebe: ein wirklich großes Geschenk an mich selbst!
Genauso geht es mir, wenn ich mir die Zeit nehme, Schnittmuster für mich anzupassen. Klar, nervt das manchmal, denn auch ich bin der Hektik des Alltags all zu oft gefangen und will schnell schnell ein Ergebnis in der Hand haben. Aber wenn ich meine Maße berücksichtige und aus einem für alle produzierten Schnittmuster einen Maßschnitt für mich mache, dann ist das nicht nur ein Geschenk, ein Zeichen der Liebe an mich. Mehr noch: ich nehme mich wahr und ich nehme mich an, wie ich bin. Diesen wertvollen Menschen schmücke ich mit einem schönen Kleidungsstück. Was kann es schöneres geben?!
Mehr zum Entstehungsprozess der rot-weiß-gestreiften Kimonobluse, die von weitem ganz rosa aussieht, gibt es in den nächsten Tagen hier auf blog.crafteln.de.
Du möchtest auch gerne Schnittmuster zu Maßschnittmustern machen? Der erste Schritt dazu ist die Größe auszuwählen, bei der du am wenigsten Änderungen machen mußt. Wie das geht, das zeige ich dir in meinem Onlinekurs “Auf Nummer sicher”, der am 16. März 2018 startet.
Die Mühe hat sich gelohnt. Die Bluse steht dir großartig!
Danke Tina!
Liebe Meike, das sind ganz tolle Fotos von Dir. Die Bluse steht Dir einfach großartig!
Liebe Grüße Poldi
Danke Poldi, ich fühle mich auch ebenso darin. Das ist erst großartig!
Boah Meike. Das ist einfach das ultimative Kleidungsstück für Dich. Farbe, Schnitt, Perfekt. Bitte zieh nie wieder was anderes an.
Nie mehr? Och kommm, ich trage doch so gerne Kleider! Aber ja, ich mag die Bluse auch sehr und plane auch schon wieder die nächste Kimonobluse!
Das steht dir wirklich super, super!
Dankeschön, Anja! Viele Grüße Meike
Jaaa! Das kenne ich. Ich nähe seit 5-6 Jahren und ich habe mich jetzt meiner Sucht gestellt. Heute bin ich mit dem Vermessen fertig geworden, meine Inventur hat 294 m ergeben 10 Samla-Kisten von Ikea plus 1 für Bündchen und 3 für Reste. Ich miste gerade die Reste aus und spende diese einer Gruppe, die für Frühchen und Sternenkinder nähen. Was soll ich sagen, ich bin auf Blogs unterwegs, habe die Festplatte voller Schnitte und bislang habe ich es noch nicht auf die Wolle ausgeweitet. Stricken kann ich nur rudimentär. Deine Jacke finde ich wunderbar, gefällt mir sehr. Im Januar war ich auch in Neuharlingersiel, aber Dein Gesicht sagt mir nichts. Ich war im Raum oben bei NinaDu scheinst in der Bewegungahalle gewesen zu sein. Ich habe auch nicht viel genäht trotz Zuschnitt daheim. Ich schaue gerne nach rechts und links und kann unter Stress so gar nicht nähen. So schon wieder bin Ich im Netz unterwegsLange war ich nicht auf Deinem Blog, ich komm wieder
Hallo Aker,
in Neuharlingersiel war ich nicht zum Nähwochenende. Ich war in Bielefeld.
Viele Grüße
Meike