– – ein Gespräch mit Constanze Derham und Meike Rensch-Bergner
Während bis vor hundert Jahren Kleidung und andere Textilien ausschließlich aus Naturmaterialien bestanden, gibt es mittlerweile eine unübersehbare Menge an neuen Stoffen. Wir sprechen über die Ursachen und die Folgen dieses Kunstfaserbooms und wie wie man manchmal schon an der Materialbezeichnung die Qualität eines Stoffes erahnen kann.
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Darum geht es in Episode #81 :
In der aktuellen Episode machen wir einen heißen Ritt, von der Steinzeit bis zur Erfindung der Nähmaschine, durch die Geschichte der Herstellung von Kleidung. Dabei legen wir einen Schwerpunkt auf das Material, also die Fasern und Garne, aus denen Kleidung hergestellt wird.
Wir sprechen über:
- natürliche Fasern
- Kunstfasern
- Kunstfasten natürlichen Ursprungs
- Materialbezeichnungen in Kleidung
und vieles mehr!
Wenn ihr Fragen an uns habt, schreibt sie gerne in die Kommentare!
Wir werden diese Fragen entweder in den nächsten Episoden oder in der Zoom-Veranstaltung am 24.6. (siehe unten) beantworten bzw. die vorgeschlagenen Inhalte aufgreifen.
Hinweis:
An zwei Abenden im Juni hast du Gelegenheit mit mir bzw. mit Constanze und mir ins Gespräch zu kommen. Die Inspirations-Talks finden immer Donnerstag Abends um 20.30 Uhr über Zoom statt.
- 17.6.21 um 20.30 Uhr “Geheimnisse der perfekten Passform”
- 24.6.21 um 20.30 Uhr “Stoffkunde mit Constanze Derham”
Liebe Meike, höre Deinen Podcast schon lange und begeistert (und habe auch Constanzes Buch). Zur aktuellen Folge über Garne und wo sie herkommen hab ich – Polymerchemikerin – soviel Kommentare, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Die Kategorien gehen durcheinander. Polyamid und Polyester sind erstmal nur eine chemische Struktur. So sind zB Wolle und Seide -als Proteine- Polyamide. BW und Leinen sind Cellulose, Viskose ist Celluloseacetat (früher auch oft Acetatseide genannt). Im Englischen wird imo passender zwischen natural fibers und manmade fibers unterschieden. Dann geht Ihr im Gespräch eher davin aus, als sei die Kunstfaser „Polyamid“ (oder Polyester) immer dasselbe Material, seit den 70ern. Es gibt ganz verschiedene Polyamide (Nylon) für ganz verschiedene Einsatzzwecke, nicht nur für Fasern. Manche davon basieren auf nachwachsenden Rohstoffen, besonders Rizinus (wächst auf armen trockenen Böden), die Folgeschritte sind dann wieder chemische Prozesse.
Auch Naturfasern sind oft chemisch nachbearbeitet, nicht nur die Cellulose zur Viskose: Superwashausrüstung, mercerisieren zB.
Dann gibtves bei manmade textlie materials natürlich denselben Dreiklang aus Grundmaterial (Wolle, konkretes Polyamid), Garn (Fadendicke, -struktur, -zahl, Zwirnung) und Stoff (gewebt (Webart), gewirkt, nonwoven (Filz, Membranen)).
Fasermischungen aus Natur- und Kunstfasern gibt es häufig bei Handstrickgarnen, und zumindest hier nicht aus Nangel am reinen Naturmaterial, sondern um bestimmte Eigenschaften zu erzielen: 20% Nylon im Sockengarn erhöhen die Haltbarkeit, Viskoseanteil in der Baumwolle bringt Glanz und verhindert das Ausleiern, tbc
Nerdige Grüße,
Eva
Liebe Eva,
da hast du natürlich im Grundsatz recht – betrachtet man die Molekülebene, dann sind Eiweiße und Zellulose und Kunststoffe alles Polymere. Ich denke aber, dass die im Zusammenhang mit Textilien üblichere Verwendung ist, unter Polyamid konkret die Fasern Nylon, Perlon, Dederon zu verstehen und unter Polyester zu Fasern verarbeitete Kunststoffe wie PET. In einer Podcastfolge kann man das alles nur schwer ganz genau im Detail aufdröseln – wir hätten eine ganze Staffel nur über Fasern machen können!
Auf die verschiedenen Ausformungen und neuen Entwicklungen bei Polyamid/Polyesterfasern (z B. in sogenannten “Funktionsstoffen”) kommen wir noch zu sprechen, wenn das nicht in dieser Folge war (eigentlich dachte ich das), dann kommt das in der nächsten.
Viele Grüße! Constanze
Uiii, Fachfrauen unter sich. Jetzt wirds für mich chinesisch:-) Aber vielen Dank für eure Kommentare. Gerne mehr davon. Vielleicht lerne ich ja mit der Zeit Chinesisch! Liebe Grüße Meike
Hallo Eva,
vielen Dank für deine ausführlichen Kommentar, im wahrsten Sinne des Wortes. Da spricht die Fachfrau. Sehr sehr spannend, wie weit man noch in die Tiefe gehen kann, um Fasern zu unterscheiden. Also vielen Dank für deine nerdige Ergänzung. Vielleicht haben wir ja mit unserem (vergleichsweise oberflächlicheren) Gespräch das Interesse geweckt, noch tiefer einzusteigen. Genau darum ging es uns: ums Aufmerksam machen und Interesse wecken und ich war froh, Constanze dafür an meiner Seite zu haben, die in dem Thema zwar viel mehr weiß als ich, aber eben genau wie ich immer versucht, es auch für die Laiin verständlich zu machen. Ich bin gespannt, was für andere Reaktionen es noch gibt!
Viele Grüße Meike