Herzlich willkommen zum letzten Teil meiner kleinen Serie an Blogbeiträgen zum Thema “Schnittanpassung lernen”. In den letzten Wochen habe ich parallel meinen Grundlagenkurs “Schnittanpassung leicht gemacht” überarbeitet und selbst, etwas Neues begonnen zu lernen. Nachdem ich schon wirklich lange damit geliebäugelt habe, Kraulschwimmen zu lernen, bin ich seit November in einem Kurs. Das heißt, ich erlebte parallel in den letzten Wochen die Rolle als diejenige, die als Lehrerin etwas vermitteln will und als Schülerin sich in ein völlig neues Terrain wagt. Dabei habe ich mich immer wieder daran erinnert wie es mir ging, als ich damit begann Kleidung für mich zu nähen und Schnittanpassung zu lernen. Das war spannend! Und darüber möchte ich dir in fünf aufeinanderfolgenden Blogbeiträgen in den nächsten Tagen erzählen.
- Teil 1: Weil ich es mir wert bin
- Teil 2: Die ersten Schritte
- Teil 3: Raus aus der Komfortzone
- Teil 4: Freihändig kochen
Heute ist der 30.Dezember. Spätestens am morgen reden alle über “Gute Vorsätze” und von mir gibt es am 1.1. dazu auch im Podcast eine Neujahrsansprache. Trotzdem möchte ich schon heute ein paar Worte dazu verlieren.
Pass Schnittmuster an, nicht dich
Eine meine schönsten Erinnerungen an 2019 war die Vorbereitung für meinen Vortrag “Passe Schnittmuster an, nicht dich!”, den du auch auf Youtube ansehen kannst. Während ich lange Zeit dachte, dass es nur darum geht, schöne und gut passende Kleidung zu nähen, um sich gut, stark und schön zu fühlen, wurde mir bei der Vorbereitung für den Vortrag klar, dass es eigentlich noch um viel mehr geht. Es geht darum, aus dem Hamsterrad der Selbstoptimierung auszusteigen.
Heutzutage scheint es völlig normal zu sein, ewige Jugend und Schönheit anzustreben und alles dafür zu tun, diese Idealvorstellungen zu realisieren. Wir kaufen diese und jede Mittelchen, bemühen uns, strengen uns an und werden doch niemals so perfekt sein, wie die idealen Frauen, die wir in den Magazinen, auf Plakatwänden und im Fernsehen sehen. Vielleicht sind wir sogar so schlau und durchschauen die Masche, an der die Unternehmen verdienen, die uns den ganzen Kram unterjubeln. Doch selbst wenn wir es durchschauen, sind wir nicht davor gefeit, die Versprechungen doch zu glauben und wirklich auszusteigen, um unser ganz eigenes Ding zu machen.
Nehmen wir die Dinge lieber selbst in die Hand
Dabei gibt es tatsächlich eine Lösung: wir können uns schön fühlen und uns schön machen – aber aus dem Hamsterrad steigen wir erst dann aus, wenn wir die Dinge selbst in die Hand nehmen, statt zu konsumieren. Wenn wir unsere Kleidung selbst nähen und uns anschließend ok finden, dann ist das der erste, wichtige Schritt um dem aufoktroyierten Schönheitswahn zu entkommen. Wir entscheiden selbst, was schön ist und wissen, dass wir das, was uns schön macht, mit eigenen Händen geschaffen haben.
Wie willst du wirklich aussehen, wenn du dich frei machst von Moden und den Bildern, die dich umgeben. Wer bist du wirklich? Wer willst du sein? Ich glaube, dass wir das Hamsterrad nicht anhalten können. Wenn wir langsamer werden, fangen wir an zu stolpern und tun uns weh. Es hilft nur einen großen Schritt zu machen, und heraus zu springen. Dann sind wir für uns alleine verantwortlich, frei von Vorgaben, und haben die Chance zu entdecken, wer wir wirklich sind.
Erschaffe die Frau, die du sein willst und nähe ihr eine schöne Garderobe
Als ich vor vielen Jahren meinen ersten gut passenden Mantel nähte und mich im Spiegel sah, stiegen mir die Tränen in die Augen. Ich sah aus, wie die Frau von der ich schon lange geträumt hatte, seit dem ich Mary-Poppins gesehen hatte. Ich hatte einen Mantelschnitt, den es nicht für meine Plus-Size-Kleidergröße gab vergrößert und auf meine Maße angepasst und trug auf einmal eine völlig neue Silhouette.
Im Spiegel sah ich eine neue Frau. Sie gefiel mir unglaublich gut, doch ich konnte es kaum glauben, dass das tatsächlich ich sein sollte. Doch je besser ich lernte, Schnittmuster zu Maßschnittmustern zu machen und je mehr Kleidung ich in der neuen Silhoutte besaß, um so selbstverständlicher wurde mir die neue Frau, die ich war und umso selbstsicherer konnte ich mein Spiegelbild annehmen. Es ist einfach unglaublich, was sich seitdem für mich alles verändert hat und ich habe es mit meinen eigenen Händen geschaffen!
Wenn du noch keine Kleidung genäht hast, die dir diese Gefühle vor dem Spiegel beschert, dann möchte ich dich herzlich dazu einladen, dich mit dem Thema Schnittanpassung zu beschäftigen. Das, was du dann erlebst, ist jede Mühe wert und viel leichter als das Quälen im Fitnessstudio aufgrund von guten Vorsätzen zum neuen Jahr.
Wenn du eine Idee davon hast (oder gewinnen möchtest), was für eine Frau du sein möchtest, dann erschaffe dieses Frau, indem du dir die für diese Frau passende Kleidung nähst. Dazu solltest du Schnittmuster verstehen und Schnittanpassung lernen – in meinem Onlinekurs “Schnittanpassung leicht gemacht”, den es bis zum 31.12. um 18 Uhr im Angebot gibt, lernst du das notwendige Handwerkszeug dafür.
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