crafteln 2.0 – Das neue crafteln Kurssystem ist ein wichtiger Meilenstein

Eine neue Generation crafteln erblickt in den nächsten Woche die Welt. crafteln hat sich als Idee, als Unternehmen weiterentwickelt und hat sich nun zu einer wirklichen crafteln akademie mit zusätzlichen Dienstleistungen und Produkten rund um die crafteln Methode der Schnittanpassung entwickelt. Warum das alles zwar lange geplant, aber dann doch lange gedauert hat, erzähle ich in der aktuellen Podcast-Episode.

In diesem Blogpost bekommst du eine Zusammenfassung der Inhalte der Podcastepisode. Im Podcast selbst, erzähle ich noch etwas ausführlicher.

 

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Alle Informationen zum Passt-Podcast sowie Links zu allen Episoden findest du hier: *klick*


 

Darum geht es in Episode #59

Heute gibt es eine zusätzliche Episode zu Staffel 5, in der es um das Handarbeitsbusiness geht. Auch wenn ich die Staffel dachte bereits beendet zu haben, ist mittlerweile bei crafteln so viel passiert, dass ich euch das gerne noch erzählen möchte, bevor ich mit Staffel 6 beginne, in der es wieder um Körper geht. Vielleicht hat es mit den veränderten Arbeitsbedingungen der letzten Corona-Wochen zu tun, aber vermutlich war das einfach nur ein längst fälliger „Evolutionsschritt“ für mein Business. Insofern passt das einfach gut in die Staffel 5 hinein. 

 

Wie kommt frau vom Produkt zum Produktportefolio?

Wonach ich lange suchte und woran ich wirklich lange arbeitete, war ein System, ein Produktportefolio, das für meine Kundinnen sinnvoll ist und das mir die Gelegenheit gibt, Hobbyschneiderinnen mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen, Erfahrungen und Kenntnisständen auf ihrer Reise zu einem neuen Selbstbewusstsein durch gut passende Kleidung zu begleiten. Eigentlich war schon alles da. Doch wie so oft wird man vor lauter Arbeit etwas betriebsblind. Ich probierte in den letzten Jahren viel aus, die Teilnehmerinnen meiner Kurse gaben mir mit Feedback die Richtung vor und halfen mir, immer besser zu werden. Was mich störte war die gefühlte Unordnung und die Vermutung, mich immer mehr in Spezialproblemen zu verirren. Dabei wollte ich doch auch Anfängerinnen behilflich sein und Frauen wirklich auf einer Reise der Erkenntnis begleiten, statt Kurzurlaube der Wissensvermittlung zu organisieren. 

 

Eine Methode ist zwar toll, aber noch kein Produkt

Der erste Schritt war die Methodenentwicklung. Das ist eine Stärke von mir, Dinge in einen didaktisch hilfreichen Zusammenhang zu bringen und das in einfachen Worten zu vermitteln. Gefühlt, war die Entwicklung der crafteln Methode der Schnittanpassung ein Klacks. Natürlich stimmt das nicht. Im Nachhinein sieht das alles immer so simpel aus, aber natürlich steckt da eine Menge Recherche, Lernen, Ausprobieren, auf-die-Nase-Fallen und Gehirnschmalz drin. Wenn das Ergebnis sich leicht und klar anfühlt, heißt das noch lange nicht, das der Weg dorthin leicht war. Aber diese Klarheit zeigt, dass das Ergebnis stimmt. Mir hilft es, meine Gedanken zu sortieren, in dem ich ein Buch schreibe. Als ich „Passt perfekt“ schrieb, formte sich die innerliche Klarheit über die craftlen Methode, aber zu dem Zeitpunkt, als ich das Manuskript abgab, war ich noch skeptisch, ob diese Formulierung nicht ein wenig zu hoch gegriffen war. Die Kurse der nächsten Monate bestätigten aber meine Annahme, dass das, was ich mir ausgedacht hatte funktioniert und auch von anderen verstanden und vor allen Dingen als hilfreich empfunden wird. Der erste Schritt ein wenig Ordnung in den Laden zu bringen, war getan. 

 

Warum es keine neuen crafteln-Schnittmuster mehr gibt

Nachdem ich die Methode der Schnittanpassung entwickelt hatte, war mir klar, dass ich fortan keine Zeit mehr haben würde, mich um die Schnittmuster zu kümmern. Es war toll, einen kleinen Schnittmusterverlag aufzubauen, aber eigentlich hatte ich das gemacht, weil ich Lindy Stokes unterstützen wollte, ihre Designs gut fand und wie eine Hebamme diese in die Welt bringen wollte. Als ich immer mehr Schnittanpassung unterrichte, wurde mir klar, dass die Schnittmuster eigentlich Lindys Baby sind. Umso mehr freute ich mich, als sie mir erzählte, dass sie nun weitere Designs von ihr als Schnittmuster in die Welt bringen will. Es gab keinen Streit, sie hat mir nichts weggenommen – im Gegenteil: Ich war sowas von erleichtert! Ich wusste, dass es diese tollen Schnittmuster weiter geben wird und das auch noch Neue dazu kommen würden, ohne dass ich die ganze Arbeit habe. Die Frage von Lindy kam genau im richtigen Moment, denn sie gab mir den Freiraum, mein eigenes Ding weiter zu entwickeln. Lindy war mit ihrem Fachwissen, von dem ich so viel lernte, eine großartige Lehrerin für mich und hat crafteln erst möglich gemacht. Und ich war eben die Hebamme für die stokx Schnittmuster, die es nun unter dem Namen stokx pattern gibt. 

 

Spezialisierung schafft (geistigen) Freiraum

Als ich von der Aufgabe neue Schnittmuster produzieren müssen „befreit“ war, hatte ich Zeit und den geistigen Spielraum, die crafteln Akademie zu entwickeln. Nur leider kommen gute Ideen nicht dann, wenn frau sehnsüchtig auf sie wartet. In den vergangenen 12 Monaten saß ich so oft vor einem leeren Blatt Papier und versuchte meine Ideen und Gedanken zu ordnen, um neue Kurse zu entwickeln und noch mehr System in die Sache rein zu bringen. Ich war zwischendurch echt verzweifelt, weil ich das Gefühl hatte, dass doch eigentlich schon alles da ist, aber ich es einfach nicht zu Papier brachte. 

Also machte ich den Hosen-Onlinekurs. Ich wurde so lange darum gebeten und hatte mich geziert, also nahm ich es als Herausforderung mich durch das Thema durchzubeißen und endlich den Kurs durchzuführen. Ich hatte ein großartige Teilnehmerinnengruppe, die mit mir den Pilotkurs machten, der dann auch noch länger dauerte, als ursprünglich geplant, aber genau das machte den Kurs dann auch gut. Ich habe mich wirklich monatelang durch das Hosenthema – zeitweise mit großem Widerwillen – durchgebissen und dann dauerte der Kurs auch noch länger. Ich war zwischenzeitlich wütend auf mich, dass ich mich für dieses Projekt entschieden hatte, denn es lenkte mich von meinen eigentlichen Aufgaben ab, stategisch crafteln weiter zu entwickeln. Im Rückblick muß ich sagen „es lenkte mich scheinbar davon ab, crafteln strategisch weiter zu entwicklen“, denn es brauchte den Hosenkurs, um das Thema Schnittanpassung wirklich vollständig zu machen. Aber das kapierte ich noch nicht, als ich mittendrin steckte. 

 

Klarheit kommt bei mir beim Buch-Schreiben

Und wieder half es mir, ein Buch zu schreiben, um meine Gedanken zu sortieren. In den letzten 12 Monaten schrieb und bearbeitete ich das Plus Size Schnittanpassungsbuch, das unter dem Titel „Passt perfekt Plus Size“ am 16.6., also nächste Woche,  im EMF-Verlag erscheinen wird. Ein Buch zu schreiben, ist ein wirklich großes Projekt, auch wenn die Inhalte der einzelnen Kapitel eigentlich klar sind. Schließlich unterrichte ich diese Inhalte, diese crafteln Methode der Schnittanpassung ja ständig und seit ein paar Jahren. Aber ein Buch ist nicht nur eine Ansammlung von Inhalten. Ein Buch wird erst dann ein gutes Buch, wenn es eine gute Gliederung hat, wenn es ein Gesamtkonzept hat und eine Idee hat und damit wirklich eine Reisebegleiterin für die Lesende wird. An dieser Idee habe ich mir ewig die Zähne ausgebissen, denn ich wollte „das blaue Buch“, also Passt perfekt, das Schnittanpassungsbuch, das ich 2018 veröffentlicht habe, ja nicht einfach noch mal schreiben. 

 

Altes Wissen, neu sortiert: Stufenweise Schnittanpassung

Ich hatte das Manuskript fast fertig, als ich zwei Wochen vor dem Abgabetermin endlich die Idee hatte, auf die ich monatelang gewartet hatte. Das hatte zur Folge, dass ich das komplette Buch noch einmal auseinander nahm, neu ordnete und große Teile davon noch einmal neu schrieb. Aber dann war ich zufrieden. So war es gut. Jetzt war es ein wirklich neues Buch geworden und würde allen Frauen, die zuvor das blaue Buch schon gelesen hatte, trotz der inhaltlichen Überschneidungen einen Mehrwert bieten. Nicht nur, weil ich neue Inhalte darin habe, die speziell für dicke Frauen hilfreich sind. Nein, weil es ein neues Konzept ist, weil es – im Vergleich zum ersten Schnittanpassungbuch – die Hobbynäherinnen wirklich auf eine Reise begleitet. Das grüne Buch, also Passt perfekt Plus Size ist nicht nach oben-bis-unten und erst-vorne-dann-hinten gegliedert, wie in Schnittkonstruktion oder Schnittanpassung üblich ist. Das grüne Buch ist eine Reise von einfachen Projekten zu anspruchsvolleren Nähprojekten und eine Reisebegleitung für die persönliche Entwicklung dahin, figurbetontere Kleidung zu tragen, statt zu Kaschieren. Gerade dieser letzte Punkt war mir so wichtig. Na klar, ich trau mich was, ich nähe mir einfach eine Taille und lache darüber, wenn jemand meint, dass dicke Frauen nur „wallewalle“ tragen sollen. Aber dieses Selbstbewusstsein kam ja bei mir auch nicht über Nacht. Endlich hatte ich einen Weg gefunden, die Frauen, dort, wo sie stehen abzuholen, statt einfach nur zu sagen „schietegal, wie dein Körper aussieht, lieb ihn, so wie er ist“ – das funktioniert sowieso nicht. 

 

 

Vom Buchgliederungskonzept zum Produkt-System

Und dann brauchte es noch einmal 5 lange Monate, biss ich begriffen hatte, was diese Stufenmethode, wie ich sie im grünen Buch beschrieben hatte, wirklich bedeutet. Ich hatte mein System, nachdem ich so lange gesucht hatte, gefunden. Es war eigentlich schon alles da, ich hatte es nur nicht gesehen. So ist das, wenn frau mittendrin steckt. Frau wird ein wenig betriebsblind und gute Ideen kommen leider nicht auf Kommando. 

Als ich kapierte, dass ich ein System der „Reisebegleitung“ entwickelt hatte, um Schnittanpassung Schritt-für-Schritt zu lernen, wurde mir klar, dass ich quasi noch einmal komplett neu anfangen muß, damit alle Frauen, egal, welchen Kenntnisstand sie haben und welches Bedürfnis sie gerade dazu bringt, etwas lernen zu wollen, an jeder Station der Reise dazukommen und ein Teil der Reisegruppe werden können. Also begann ich die bestehenden Onlinekurse noch einmal genau unter die Lupe zu nehmen und die Inhalte neu zu sortieren. Weil ich die so viele Inhalte schon habe und weil ich das Stufensystem für das grüne Buch entwickelt hatte, war es nach dieser Erkenntnis leicht, ein Raster zu entwickeln. Die crafteln-Akademie wird bald ein Kurssystem haben, bestehend aus 12 Kursen haben, die miteinander verknüpft sind, die aufeinander aufbauen und die trotzdem unabhängig voneinander gebucht werden können – gerade so, wie es zu den Bedürfnissen der jeweiligen Hobbynäherin passt. Natürlich ist es kein Klacks, mal eben 12 neue, bzw. überarbeitete Kurse zu schaffen. Aber das Ziel ist klar, so klar, dass es doch leicht ist – nur eben viel Arbeit. 

 

Als “Reisebegleiterin” führe ich die Hobbyschneiderinnen durch die “Kundenreise”

Das Bild des crafteln-Kurssystems hängt nun seit ungefähr 4 Wochen über meinem Schreibtisch und ich bin einfach nur glücklich. Das wars, wohin ich wollte. Ich bin noch nicht da, aber es ist trotzdem schon irgendwie greifbar. Die Schnittmuster waren kein Umweg. Ich habe wahnsinnig viel dabei gelernt, Schnittmuster zu produzieren. Aber das ist Lindys Baby. Mein Baby ist es, Wissen in einfachen Worten zu vermitteln und Reisebegleiterin zu sein, so dass Menschen endlich das machen, worauf sie wirklich Lust haben und zu dem Menschen werden, der sie sein wollen. Das ist das, was ich die nächsten Jahre tun möchte. 

Seit dem ich das crafteln Kurssystem so klar habe, möchte ich die Korken knallen lassen und euch davon erzählen. Deswegen haben meine Mitarbeiterin Tina und ich das craftlen Sommerfestival geplant. Natürlich wollen wir das machen, um euch einen tollen Sommer zu gestalten, weil wir wissen, dass dieses Jahr für alle Menschen komplett anders als gewohnt ist. Das crafteln Sommerfestival ist aber auch der Start für das crafteln Kurssystem. Dort möchten wir euch die Kurse der ersten Stufe vorstellen. Damit haben wir einen straffen Zeitplan und einen klaren Termin, wann der erste Teil fertig werden muß. Aber weil es sich alles so richtig und so toll anfühlt, sind wir motiviert, es auch in kurzer Zeit zu schaffen. 

 

 

Das crafteln Sommerfestival ist der Start für das crafteln Kurssystem

Jetzt wisst ihr zwar noch nicht alles, über das crafteln Kurssystem – dazu und auch zu der crafteln Methode der Schnittanpassung werde ich noch mal extra-Episoden aufnehmen. Aber ihr wisst, was kommt und ich glaube, ihr versteht auch, warum das so ein großer Schritt für mich ist. Ich wollte euch hinter die Kulissen blicken lassen, weil es oft von außen so aussieht, als würden großartige Ideen schon immer da sein oder als seien sie sprichwörtlich vom Himmel gefallen. Das ist natürlich nicht der Fall. Es ist alles ein Prozess, ein Lernprozess und eine langsame Entwicklung. Es ist nicht leicht, solche Lerneprozesse auszuhalten und dran zu bleiben. Ich vermute, genau das unterscheidet die erfolgreicheren von den weniger erfolgreicheren Unternehmen und genau deswegen ist diese Episode auch genau passend in Staffel 5 des Passt Podcast. 

Ihr werdet in den nächsten Monaten Stück für Stück mehr über die Neuheiten bei crafteln erfahren. Ich bin gerade dabei, die Website zu aktualisieren, um auch von außen leicht verständnlich zu verstehen, wohin die Reise geht und was wir anbieten. Der Startpunkt ist wie gesagt das crafteln Sommerfestival, das am 29.6.2020 startet und für das ihr euch jetzt schon anmelden könnt. Das crafteln Sommerfestival ist die Chance, 2 Monate lang in einer Gruppe Schnittanpassung zu lernen und dabei Spaß zu haben, denn wir haben mit ganz viel Liebe, ein nettes Rahmenprogramm gebastelt, das euch den entgangenen Urlaub ersetzen soll. Du mußt nicht 2 volle Monate dabei sein, sondern kannst einsteigen, wann immer du möchtest – aber die erste Woche ist kostenlos. Es lohnt sich also, von Anfang an dabei zu sein. Das crafteln Sommerfestival ist der Start des neuen crafteln Schnittanpassungskurssystem. Wir freuen uns schon riesig darauf, weil wir wissen, dass das wirklich ein großer Schritt für crafteln ist. Es ist die nächste Stufe der Evolution, also der Wissensvermittlung rund um Schnittanpassung und deswegen crafteln2.0. Das muß einfach gefeiert werden! Das Sommerfestival wird dementsprechend eine richtige Sause! Ich freue mich drauf (auch wenn es für mich bis dahin noch viel Arbeit wird). Wenn du mehr wissen willst – ich packe dir einen Link in die Show-Notes – schau mal und melde dich jetzt schon dafür an. 

Hach, das ist alles sehr aufregend – es freut mich, dass du mich und mein crafteln Projekt auf meiner Reise begleitest. Vielen Dank fürs Zuhören! 

Möchtest du das crafteln Kurssystem kennenlernen? Dann melde dich doch einfach beim crafteln Sommerfestival an! Ich freue mich auf dich!