(Werbung*) Über neue Nähmaschinen schreiben, das kann Jede. Aber wie sieht es nach längerer Nutzung aus? Die ersten Frühlingsgefühle sind vorbei – doch ist es Liebe geworden? Genau wie bei selbstgenähter Kleidung schätze ich es auch bei allen anderen Berichten, etwas über das wahre Leben zu erfahren. Was nützt es mir, etwas zu sehen, das “frisch aus der Maschine gehüpft ist”. Hat sich das Ding bewährt? Würde ich es genau so noch einmal wollen? Kann ich dir eine Elna Nähmaschine empfehlen? Spoiler: “Ja!”. Ein Testbericht.

 

Wie alt wird eine Nähmaschine?

Im September 2017 bin ich relativ unverhofft zu einer großen Nähmaschine gekommen. “Unverhofft” deswegen, weil ich mir diese Maschine vermutlich nicht einfach so gegönnt hätte. Meine alte Nähmaschine nähte noch einigermaßen, war allerdings extrem instabil. Diverse Plastikteile fielen ständig ab. Reperaturmaßnahmen halfen nur kurzzeitig und ohnehin war die Maschine nicht immer zuverlässig. Spaß machte das nicht. Obwohl sie noch nähte, hielt ich Ausschau nach Ersatz.

Ich war etwas empört darüber, denn ich hätte nicht gedacht, dass ich nach 6 Jahren eine neue Nähmaschine brauchen würde, schließlich näht die Maschine meiner Mutter – die genauso alt ist wie ich – auch noch tadellos. Aber das waren wohl andere Maschinen damals: viel Metall, sehr schwer und vor allen Dingen weniger Funktionen, als die heutigen Maschinen. Heutzutage sieht frau überall Plastik und unzählige schnieke Funktionen, denn Nähmaschinen sind heutzutage computergesteuert. Die Ansprüche haben sich verändert, die Möglichkeiten und die Nähmaschinen mit ihnen.

Die Frage, die sich vermutlich jede Hobbynäherin stellt ist: Wie viel bin ich bereit, für mich und mein Hobby auszugeben? Die Dauer der Nutzung spielt natürlich eine große Rolle. Meine alte Nähmaschine war eine Mittelklasse (Neupreis ca. 600 €) – das sind umgerechnet einige Meter Stoff und diverse Kleidungsstücke, wenn ich sie kaufen statt nähen würde.

Ich wollte damals schon nicht sparen, konnte mir aber auch zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorstellen, noch mehr Geld auszugeben. Die Maschine erschien mir ein gutes Mittelding, doch richtig beurteilen konnte ich sie beim Kauf nicht. Ich war noch recht unerfahren und zum anderen war das Plastik rundum nicht zu öffnen. Ich sah nur die weiße Verpackung. Ein Einblick in das Innenleben war nicht möglich. Beim Kauf hatte ich zwar probegenäht, aber das ist nicht das Gleiche, wie das Nähen an richtigen Projekten. Wer traut sich schon, im Laden ein ganzes Kleidungsstück zu nähen!

 

Das Unternehmen und die Nähmaschinen – elna gefällt mir

Dann lernte ich auf der Handarbeitsmesse die Menschen hinter elna Deutschland kennen und war sofort begeistert, mit welcher Liebe sie von ihren Nähmaschinen sprachen und wie viel Sachverstand dahinter war. Es ist sehr überzeugend mit Menschen zu sprechen, die ihre Produkte mehr lieben als das Verkaufen.

Plötzlich sah ich etwas, das mein Herz im Sturm eroberte: bei elna Nähmaschinen kann ich nicht nur die Stichplatte mit einem Klick heraustrennen, um die Maschine zu säubern. Ich kann auch hinter das Plastik schauen und solides Metall im Inneren der Maschine entdecken. Elna hat nichts zu verbergen. So soll das sein!

 

 

Wir kamen ins Gespräch und ich wurde nach Neumünster eingeladen, und mich einmal ganz in Ruhe durch das Sortiment zu nähen. In einem Blogbeitrag berichtete ich darüber. Ganz am Schluß testete ich das Prunkstück, die elna excellence 780.

Respektvoll betrachtete ich die Maschine mit ihren unzähligen Funktionen, dem schicken Display und dem schier unendlichen Zubehör. Krass! Ich traute mich kaum zu nähen. Ich hörte etwas von programmierbaren Stichfolgen und fragte mich, wie ich ganz einfach losnähen sollte. Das war in der Tat einfach, denn natürlich muß ich nicht alles selbstprogrammieren. Es ist alles schon da. Aber ich könnte, wenn ich wollte.

 

 

Die elna excellence 780 hat einfach alles

In den ersten Wochen, in denen die “dicke elna” wie ich sie zärtliche nenne, bei mir wohnte, fremdelten wir noch ein wenig miteinander. Ich hatte einfach Respekt: die große Maschine mit ihren vielen Funktionen machte mich ein wenig ratslos. Wie und womit sollte ich beginnen?

Eingeschüchtert, wie ich war, räumte ich die große Platte und den Kniehebel erstmal beiseite, ignorierte die unzähligen mitgelieferten Nähfüßchen und beschloß, erst einmal etwas ganz Einfaches zu nähen. Mit der Zeit wurde ich mutiger. Der erste Test, ob denn die Maschine auch hält, was sie verspricht, war die Zwillingsnaht. Ich war begeistert: es funktionierte und das auch noch ganz einfach. Meine alte Maschine hatte zwar auch Zwillingsnähte genäht, aber einfach und zuverlässig war es nicht. Die elna nähte die Zwillingsnaht ohne Mucken und das Einfädeln war überhaupt kein Problem.

Bei den nächsten Nähprojekten war ich noch zurückhaltend. Wir mussten uns erst einmal aneinander gewöhnen, die elna und ich. Ich merkte gar nicht, wie gut es war, weil einfach alles klappte. Verrückt oder? Wir bemerken Dinge meist erst, wenn sie nicht mehr gehen, statt uns daran zu erfreuen, wenn etwas einfach so ohne Schweiß und Tränen funktioniert!

Ich probierte ein wenig herum, ob mir das Punktvernähen oder das vor-und-zurück- Vernähen besser gefiel, ich erfreute mich an dem einfach zu bedienenden automatischen Einfädler und dem automatischen Fadenabschneider, ich liebte das helle Licht und wußte das zusätzliche Licht zum Herausziehen immer dann besonders zu schätzen, wenn ich an dunklen Stoffen etwas auftrennen mußte. Aber ich bemerkte zunächst noch keinen Liebesrausch zu der neuen Maschine. Sie war eine gute, zuverlässige, solide Partnerin, aber keine feurige Liebhaberin.

Zusätzliche Funktionen machten mir Lust auf außergewöhnliche Projekte

Nach ein paar Wochen kam ich auf die Idee, es mal mit flutschigen Stoffen zu versuchen. Ich bin keine große Freundin von wallenden Gewändern aus fließenden Stoffen, aber ehrlicherweise hatte ich sie auch nicht genäht, weil ich mich schlichtweg nicht traute, solche Stoffe zu verarbeiten. Wann, wenn nicht jetzt. Mein Plan war es, den zusätzlichen Obertransport zu nutzen, aber den vergaß ich beim Nähen, weil es ganz einfach auch so ging. Ok. Ich war beeindruckt.

Eine Nähfreundin riet mir, mich einmal durch die Bedienungsanleitung durchzunähen, um die Funktionen der Maschine besser kennenzulernen. Das tat ich dann auch. Stoffreste habe ich genug. Statt Kleidung nähte ich plötzlich lauter kleine Probestücke, alleine um des Nähen willens. Das war cool! Nicht bei allen Funktionen hatte ich sofort Ideen, bei welchen Projekten sie mir nützlich sein könnten, aber das war in dem Moment egal. Es machte einfach Spaß, so viele unterschiedliche Möglichkeiten zu haben!

Insbesondere der Blindstich begeisterte mich. Klar, ich brauche die Bedienungsanleitung jedes Mal, um nachzuschauen, wie ich den Stoff nun gefaltet unter die Maschine lege. Dann ist es jedes Mal aufregend, ob ich es auch wirklich richtig gemacht habe, aber kaum ist es genäht, bin ich begeistert. Wahnsinn: so präzise, so unsichtbar! Ich probierte viele Zierstiche aus, nähte den Namen meines Kindes in Sachen, die leicht verloren gehen und arbeitete mich so durch die Funktionen der Nähmaschine durch. Es klappte alles wie am Schnürchen. So soll das sein.

 

Die elna half mir exzellent aus der Krise

Dann bekamen wir eine Krise, die elna und ich. Es lag nicht an der Nähmaschine, irgendetwas an mir stimmte nicht. Ich nähte nur noch Blödsinn, verlor Schnittteile und saß nur noch fluchend an meinen Nähwerken. Der Höhepunkt der Krise waren mehrere fast fertige Kleidungsstücke, in die ich kurz vor Fertigstellung mit der Overlock Löcher in den Stoff schnitt. Ich war nah dran, alles in die Ecke zu feuern und mir ein neues Hobby zu suchen.

Doch die elna war für mich da. Ich schluckte die Tränchen herunter und probierte die Stopf-Funktion. Krass! Wie schön das aussah! Ich konnte das Kleidungsstück retten und ganz einfach war es auch – selbst mit verstopfter Nase und tränenverhangenen Augen! Das Näh-Mojo kehrte zurück und ich hatte wieder eine tolle Funktion meiner Alles-Könnerin kennengelernt.

Ich seh etwas, was du nicht siehst…

 

Weil wir es uns wert sind

Als ich zu einem Nähtreff einmal die alte Nähmaschine einpackte, “weil die teure elna zu schick ist, um sie in einer Tasche im Bus zu transportieren”, merkte ich, dass ich mittlerweile zum “Näh-Luxus-Weibchen” geworden war. Ich hatte mich schleichend an den Vorzüge einer super Nähmaschine gewöhnt. Es machte mich einfach unzufrieden, wie langsam ich mit der alten Nähmaschine war, bei der nicht nur die Hilfsfunktionen, wie die Einfädelhilfe und der Fadenabschneider fehlten. Und ich merkte, wie ich die elna vermisste.

Genau das beschreibt die Beziehung zwischen der Nähmaschine und mir. Die elna 780 ist ein Goldstück! Ich glaube, ich fremdelte am Anfang mit ihr, weil ich früher so unachtsam nähte und das Gefühl hatte, so eine “Nähschlampe” wie ich, die verdient so eine großartige Nähmaschine gar nicht. Außerdem nähe ich nur ein paar mal im Monat. Rentiert sich so eine Investition? Ein Blick in meinen Kleiderschrank voller selbstgenähter Kleidung verrät allerdings, dass ich doch mehr nähe als ich manchmal denke und dass ich gar nicht mehr so nähschlampig bin wie früher. Kann es sein, dass die elna mich dazu motivierte?

Na klar – das ist ne große Anschaffung, so eine Investition will gut überlegt sein. Doch noch eine wichtige Erkenntnis lernte ich gerade dadurch, dass die excellence 780 so unverhofft in mein Leben kam: Ich bin oft geizig mit mir und gönne mir keinen Luxus. Was bedeutet das? Wie denke ich eigentlich über mich, wenn ich mir nichts gönne? Gleichzeitig mußte ich mir eingestehen, dass das doch nicht ganz stimmt. Immerhin gebe ich eine Menge Geld für irgendwelche Schnäppchen aus. Wenn ich mein Stofflager anschauen und überschlage, welche Werte da liegen (und mich frage, ob ich das jemals alles vernähen werde), dann hätte ich mir davon auch locker eine teure Nähmaschine kaufen können – weil ich es mir wert bin. Diese Erkenntnis wird mir eine Lehre sein!

 

Mein Fazit:

Elna finde ich immer noch gut. Das sind klasse Nähmaschinen, ehrliche Nähfreundinnen. Es ist für mich von unschätzbarem Wert, eine Maschine öffnen und ohne großen Aufwand reinigen zu können, denn nach meiner Erfahrung kommen die meisten Nähprobleme von Wollmäusen und abgerissenen Fädchen an Orten, wo sie nichts zu suchen haben. Das ist für mich tatsächlich das wichtigste Argument für elna.

Das Licht ist mein zweites Argument. Meine Augen werden nicht besser und alte und günstige Nähmaschinen haben einfach kein gutes Arbeitslicht. Dieses Licht und der Einfädler machen mir das Nähen so einfach! Ich kann einfach loslegen und alles sehen! Ich vermute, dass dieses Argument wenn ich älter werde noch mehr zählt, denn viele ältere Näherinnen berichten mir, welche großen Schwierigkeiten ihnen das Einfädeln bereitet.

Die Anzahl der Stichvariationen juckt mich weniger, aber ich mag es, die Stichbreite zu verstellen und überhaupt ganz genau einstellen zu können, was ich gerne machen möchte. Seit dem ich mich da ein wenig reingefuchst habe, geht das am Touchscreen auch echt schnell. Ich merke, wie ich mehr und mehr Funktionen nutze, ohne dass ich das zwischenzeitlich bemerkte. Frau sollte also niemals nie sagen.

Was mir wirklich gut gefällt ist, dass die Maschine mich immer wieder ganz subtil auffordert, neue Dinge auszuprobieren. Ich merke, wie meine Nähfähigkeiten daran wachsen und mein Sinn für Qualität und “schönes Nähen” steigt. Das ist toll! Die Maschine war für mich zunächst “eine Nummer zu groß” – aber was bringt das, wenn wir immer nur im Rahmen unserer Möglichkeiten bleiben.

Die elna excellence 780 ist sicherlich eine prima Patchworkmaschine – aber ob ich jemals patchworken werde? Ich vermute nicht, hüte mich aber, das laut auszusprechen, denn wer weiß, vielleicht irre ich mich ja. Aber Patchwork hin, Patchwork her, ich liebe es, Mäntel zu nähen und auch da ist ein großer Durchlass ein Segen.

Mein Fazit? Ich finde elna gut und ich möchte die excellence 780 nicht mehr hergeben. Schön, dass ich sie habe!

 

 

*Der Beitrag ist mit “Werbung” gekennzeichnet, weil mir die Nähmaschine von elna Deutschland zur Verfügung gestellt worden ist. Im Gegenzug dazu, habe ich Blogposts und Social Media Posts über die Nutzung der Maschine geschrieben. Ich hätte die Kooperation aber nicht angenommen, wenn ich nicht begeistert von den Nähmaschinen von elna wäre.