Stoffempfehlungen für Schnittmuster lesen sich für mich ebenso spannend, wie ein Krimi. Liest du sie auch? Ich finde sie so unheimlich spannend, weil sie mir neben der Beschreibung des Schnittmusters noch wertvolle Informationen darüber liefern, welche Eigenschaften, welchen Fall und welchen Look das zukünftige Kleidungsstück haben wird. Nicht zuletzt lernen auch ich immer noch mal neue Stoffempfehlungen kennen, denn ich schlage unheimlich gerne mir unbekannte Stoffnamen in meinem Materiallexikon “Stoff und Faden” (hier im Schnittmusterkiosk erhältlich) nach. 

 

Stoffempfehlung für das Ninjashirt / Ninjakleid

 

“Der Schnitt ist speziell für elastische Stoffe konzipiert. Sie können Kleid oder Shirt aus verschiedenen Jerseyqualitäten, aber auch Sweatshirt-Stoff oder Strick nähen. Der Halsausschnitt im Vorderteil fällt bei leicht fliessenden Stoffen (zum Beispiel Viskose) anders, als bei eher festeren Stoffen (z.B. Baumwolle). Sie können die Einfassung der Kapuze aus einem Kontraststoff nähen oder den Stoff, aus dem Sie das Kleidungsstück nähen, verwenden. Als Alternative zu dem umgeschlagenen Ärmelsaum, können Sie auch dort Bündchen ansetzen.”

 

Das Schnittmuster ist also für elastische Stoffe ausgelegt. In der Schnittbeschreibung weisen wir darauf hin, dass die Materialeigenschaften den Look (z.B. am Wasserfallausschnitt) verändern. Es spielt natürlich auch eine Rolle für die Silhouette und den Look, wie dick bzw. fest der verwendete Stoff ist.

 

Jersey ist nicht gleich Jersey

Das, was allgemein unter “Jersey” verstanden wird, ist eigentlich Maschenware – ein gestrickter oder gewirkter Stoff, der mehr oder weniger elastisch ist. Wenn ein Schnittmuster einen elastischen Stoff verlangt, dann solltest du auch unbedingt einen elastischen Stoff dafür verwenden. Nutzt du eine nicht elastische Webware, dann ist die Bewegungsfreiheit vermutlich eingeschränkt, weil ein unelastischer Stoff schlichtweg mehr Bewegungszugabe braucht. Beachte die Elastizität des verwendeten Stoffes auch für die Größenwahl insbesondere dann, wenn du zwischen zwei Größen liegen solltest.

Für die Winterzeit eignet sich auch dickere Maschenware für ein Ninjakleid oder -Shirt. Gerade beim Kleid ist es aber vorteilhaft, wenn der Stoff nicht nur dehnbar ist, sondern auch eine gewisse Rücksprungkraft aufweist – denn sonst kann es nach einem Tag sitzen sein, dass das Kleid am Rückteil beult.

 

Uni oder gemustert?

Ein gut passendes Kleidungsstück funktioniert auch einfarbig. Je besser das Kleidungsstück passt, um so weniger braucht es ein Muster, um von kleinen Fehlern abzulenken. Da das Ninjakleid und Ninjashirt leicht anzupassen ist (siehe nächsten Blogpost), wird es schick, wenn du es aus einfarbigem Stoff nähst.

Obwohl ich einfarbige Kleidungsstücke auch sehr mag, bevorzuge ich für das Ninja aber tatsächlich gemusterte Stoffe. Warum? Weil es gar nicht so einfach ist, richtig erwachsene gute Damenjerseys zu finden und wenn ich sie dann mal bekomme, dann nähe ich daraus eben gerne ein Ninja. Das Ninjakleid spielt ohnehin mit der Sehgewöhnung. Ist es nun ein einfaches, sportliches Hoodiekleid oder hat es etwas damenhaftes durch Taillierung und den Wasserfallausschnitt. Gerade, weil es kein typischer Hoodie ist, finde ich es reizvoll, es aus anderen elastischen Stoffen, als einem klassischen einfarbigen Sweatshirtstoff zu nähen. Obwohl natürlich auch genau das gut funktioniert.

 

Stoffideen für das Ninjakleid oder das Ninjashirt

Keine Idee, woraus du dein Ninjakleid oder Ninjashirt nähen könntest? Ich habe dir mal ein paar besondere Stoffe herausgesucht, auf die du vielleicht nicht von selbst drauf gekommen wärst, die ich mir als ein Ninjakleid ganz hervorragend vorstellen kann. (*Links sind Affiliatelinks zum Onlineshop von Pepelinchen, siehe unten) Das Ninja funktioniert auch in uni – aber warum nicht mal einen einfachen Schnitt mit einem außergewöhnlichen Stoff kombinieren?

Wie wäre es zum Beispiel mit French Terry*? Schau mal:

French Terry Heavy – Yarn Dyed melange- dusty mint

French Terry Heavy – Yarn Dyed melange- jeansblau

French Terry Heavy – Yarn Dyed melange- rot

 

 

 

 

 

Oder du entscheidest dich für für einen Strickstoff*. Gerade die doppelseitigen Strickstoffe sehen toll aus für ein Ninja, weil dann die Kapuze, die ja auch von der Innenseite aus zu sehen ist, toll wirkt.

Bio-Strick (Doubleface) – Ornamente petrol/mint

Bio-Strick (Doubleface) – Ornamente rosa/schwarz

Hilco-Strickjersey “Stella”

 

 

 

 

 

Super geeignet sind auch Jaquardjersey* mit aufregenden Mustern, also dehnbare, gestrickte Stoffe, die nicht bedruckt sind, sondern in die das Muster eingewebt ist.

Jacquard-Jersey – Cindy – ocre

Jaquard-Jersey – Just May by Lila-Lotta blau/grau

Jacquard-Jersey – Animal Print – dusty mint

 

 

 

 

leichter Jacquard-Jersey: Anker auf cremeweiß

acquard-Jersey – Croco – grau

Jacquard-Jersey “Lisa” – schwarz

 

 

 

 

Solche “Winterjerseys” sind wunderbare Stoffe für Nähanfängerinnen, weil sie sich wunderbar leicht nähen lassen, bequem sind, ohne zu sehr auszubeulen und sich die Kanten in der Regel nicht so stark einrollen, wie bei dünneren Jerseys.

*Im Schnittmusterkiosk gibt es zwar Stoffe, aber keinen geeigneten Stoff für ein winterliches Ninja. Deswegen habe ich mal bei Pepelinchen im Sortiment geschaut. Die Link zu den Stoffen sind Affiliatelinks. Das heißt, ich bekomme eine Provision, wenn du über diesen Link bei meiner Kooperationspartnerin Pepelinchen kaufst. Ich empfehle dir die Stoff gerne, denn ich mag nicht nur Petra, die Inhaberin von Pepelinchen, sondern auch ihr Händchen für die Auswahl an Stoffen in ihrem Sortiment, die etwas besonderes sind und sich wirklich gut für Damenbekleidung eignen.

Einfach zu nähen und unkomliziert anzupassen

Das Ninjakleid ist unser Schnittmuster, das am einfachsten zu nähen und anzupassen ist. Es hat nur wenig Nähte und ist trotzdem raffinierter geschnitten, als ein 08/15 Hoodie. Egal, ob du eine Overlockmaschine hast, oder nur mit einer Nähmaschine nähst. Das Ninjakleid mit der angeschnittenen Kapuze und den Raglanärmeln ist flott angepasst, zugeschnitten und genäht.

Und da ich – auch bei einfachen Schnittmustern – immer dafür bin, ein Schnittmuster vor dem Zuschnitt zu kontrollieren und gegebenenfalls anzupassen, schreibe ich in den nächsten Tagen noch einen Beitrag, im dem ich dir erkläre, worauf du beim Ninjakleid achten solltest.