Weil ich es immer wieder sehe und weil es so einfach ist, muß ich mal wieder darüber bloggen. Wenn ihr ein Oberteil oder z.B. ein Kleid näht, dann achtet darauf, dass die Abnäherspitze wirklich auf die stärkste Stelle der Brust zeigt. 

Abnäher sind dazu da, einen zweidimensionalen Stoff um einen dreidimensionalen Körper zu hüllen. Damit das eben nicht “wallewalle” passiert, gibt es Abnäher, die Stoff an bestimmten Stellen, wo er nicht gebraucht wird, wegnehmen.

Der Brustpunkt, die stärkste Stelle der Brust, verschiebt sich im Laufe des Lebens nach unten. Ihr wisst schon, die Schwerkraft und so. Deswegen lohnt es, sich in Schnittmustern auf die Suche nach dem Brustpunkt zu machen. Am leichtesten ist er zu finden, wenn es ein Oberteilschnittmuster mit Abnähern ist. Denn egal, von wo aus der Abnäher kommt: er zeigt auf den Brustpunkt. Allerdings endet er nicht auf dem Brustpunkt, sondern 1-2 cm davor.

Sollte bei euch die Schwerkraft schon Wirkung gezeigt haben, dann verlegt ihr einfach die Abnäherspitze nach unten, so dass sie wirklich auf euren Brustpunkt zeigt, und schon passt das Oberteil besser. Euren Brustpunkt markiert ihr im Schnittmuster, indem ihr euch das Schnittmuster so anhaltet, dass die Schulterlinie die Schulter berührt und die vordere Mitte senkrecht verläuft. Dann markiert ihr mit einem Filzstift diese stärkste Stelle der Brust. Nun verbindet ihr die Abnähermarkierungen in der Seitennaht mit dem “Kurz-vor-Brustpunkt”, der eure neue Abnäherspitze markiert und zack habt ihr einen Abnäher, der den Stoff so führt, dass er wirklich eure Brust umschmeichelt.

Kleiner Tipp. Abnäher sehen oft schicker aus, wenn sie leicht von unten kommen. Ein waagrechter Abnäher aus der Seitennaht, hat in meinen Augen etwas von “Oma”. Auch die Abnäherschenkel könnt ihr etwas nach unten verlegen – Hauptsache, euer Abnäher zeigt auf den Brustpunkt.

Das ist doch nicht schwer, oder? Gutes Gelingen!