Wie wäre es mit einem Partyrock?

Der Party Rock aus der Kollektion stokx (designed by Lindy Stokes) ist ein schwungvoller Bahnenrock (in zwei möglichen Längen) mit Reißverschluss in der Seitennaht und raffiniertem Faltenwurf. Er zaubert eine Silhouette mit schlanker Taille, ganz ohne Petticoat. Im Alltag oder abends auf der Party, zum Fahrrad fahren und Tanzen, durch seine Weite bereitet der Rock ein schwungvolles Lebensgefühl.

Hallo und herzlich Willkommen zum dritten Teil des Partyrock-Sew alongs. Heute wirds ein Rock! Die vorbereiteten Rockbahnen werden endlich zusammen genäht und der Reißverschluss eingenäht. Das ist der Zeitpunkt für die erste Anprobe!

Anschließend kümmern wir uns um die Anpassungen, damit euer Rock auch gut sitzt, befestigen den Bund und machen uns Gedanken über den Saum. Und nächste Woche gibt es schon das große Finale mit der Modenschau der Partyröcke!

Schreibt eure Fragen gerne in die Kommentare – ich versuche sie zeitnah zu beantworten. Und wie jede Woche, gibt es auch diese Woche wieder zwei Schnittmustergutscheine unter allen verlinkten Blogbeiträgen in der Linkliste zu gewinnen. 



Erst den Reißverschluss, dann die Bahnen zusammen nähen

Na, ward ihr so geduldig oder habt ihr die Bahnen bereits zusammen genäht? Falls ja, werde ihr entdeckt haben, wie wunderbar die Passzeichen zuseinander passen. Mir macht so etwas immer viel Spaß.

Falls ihr die Rockbahnen noch nicht zusammengenäht habt, mein Vorschlag für die Reihenfolge: näht erst einmal 4 Bahnen zusammen, um ein Erfolgserlebnis zu haben und näht dann zunächst in die verbleibenden zwei Rockbahnen den Reißverschluss ein, bevor ihr diese beiden Bahnen auch noch einsetzt. Das hat den Vorteil, dass ihr beim Einnähen des Reißverschlusses nicht mit so viel Stoff links und rechts zu kämpfen habt.

Nahtverdecken Reißverschluß einnähen

Einen nahtverdeckten Reißverschluß einzunähen, ist gar nicht so schwer. Ich finde das sogar einfacher, als einen Normalen. Das einzige, was frau dazu wissen muss ist, dass es leichter geht, wenn vorher die Zähnchen ein wenig gebogen werden. Was meine ich damit? Also, die Naht, um den Reißverschluß zu befestigen, sollte ganz nah an den Zähnchen genäht werden. Damit der Reißverschluss anschließend wirklich unsichtbar ist, ist dieser so vorbehandelt, dass es einen Knick an entlang der Zähnchen gibt. Wenn ihr diesen mit dem Fingernagel aufstreicht, ist es leichter, genau in diesem Knick zu nähen. Alternativ könnt den Reißverschluss auch aufbügeln.

Ich finde es am einfachsten, den nahtverdeckten Reißverschluss mit einem Spezialfüßchen einzunähen. Das machte ich jahrelang mit einem billigen Füßchen von YKK aus Plastik, für das es mehrere Adapter für verschiedene Nähmaschinen gibt. Mittlerweile besitze ich das passende Füßchen für meine Nähmaschine und bevorzuge dieses, weil es nur angeklickt wird, während der YKK-Fuß angeschraubt werden muss. Aber beides funktioniert prima.

Auf twitter kursiert regelmäßig der Link zu einer Anleitung, wie ein nahtverdeckter Reißverschluss auch ohne Spezialfüßchen eingenäht werden kann und die Damen schwören auf diese Methode. Ich habe sie noch nie probiert, aber vielleicht ist das auch das Richtige für dich?

Rock anpassen

Endlich! Jetzt habt ihr einen Rock in den Händen. Probiert ihn an! Aber seid bitte nicht enttäuscht, wenn euch der Rock noch nicht optimal passt. Darum kümmern wir uns jetzt.

Vermutlich ist euer Rock in der Taille etwas zu weit, denn ihr habt die Größe des Schnittmusters ja aufgrund eurer Hüftbreite ausgewählt und die Designzugaben sind reichlich. Das ist gut so! Dreht nun den Rock auf links und zieht ihn erneut an.

Üblicherweise tragen Frauen den Reißverschluß bei Röcken auf der linken Seite. Wenn ihr den Rock “auf links” anzieht, dann ist es sinnvoll, den Reißverschluss nun auf der rechten Körperseite zu haben, damit das Vorderteil des Rockes vorne abgesteckt wird und das Hinterteil des Rockes an der hinteren Körperhälfte.

Wenn ihr den Rock “auf Taille” tragen wollt, ist es eine gute Idee, eure Taille mit einem Band (z.B. Gummiband oder dünner Gürtel) zu markieren. Achtet darauf, dass die Umbruchlinie (der Übergang zum angeschnittenen Beleg) auf dieser Taille sitzt. Tragt ihr Röcke lieber “auf Hüfte”, dann zieht ihr die Umbruchslinie auf die Höhe, auf der ihr den Rock gerne tragt.

Nun steckt ihr an den Teilungsnähten vorne und hinten unterhalb der Umbruchslinie den Rock so ab, dass er bei euch gut sitzt. Mit etwas Verrenkungen könnt ihr das sogar alleine machen und braucht dafür noch nicht mal Hilfe. Anschließend klappt ihr den angeschnittenen Beleg um und steckt auch diesen etwas enger, so dass euch der Rock gut passt, aber der Bund auch nicht zu sehr einengt.

Nachdem ihr vorsichtig den Reißverschluss geöffnet und den Rock wieder ausgezogen habt, könnt ihr nun die “Abnäher” an den Nähten so nähen, wie ihr sei gesteckt habt und stolz darauf sein, euch einen  “Rock auf Maß” genäht zu haben. Falls ihr die Nahtzugaben bisher noch nicht versäubert habt, solltet ihr dies nun tun.

Den umgeschlagenen Bund befestigen

Nachdem euer Rock nun zusammengenäht, versäubert und somit maßgeschneidert ist, wollt ihr nun sicherlich den Bund befestigen, damit dieser nicht ständig herausrutscht. Das könnte frau natürlich mit einer einfachen Steppnaht machen, aber es die Designerin Lindy Stokes hat sich eine sehr viel elegantere Lösung ausgedacht: Beleg und Bund werden von außen unsichtbar an den Nahtzugaben verbunden.

Bevor ihr den Beleg befestigt, ist es sinnvoll, ihn zu versäubern. Das könnt ihr mit einer einfachen Zickzack- oder Kettelnaht machen. Alternativ könnt ihr auch die Kante des Beleges mit einem Schrägband einfassen.

Im ersten Schritt wird der Beleg am Reißverschluss befestigt. Dazu wird der Beleg rechts auf rechts umgeschlagen und mit einer Steppnaht auf der Nahtzugabe festgenäht. Damit es hinterher nicht knäult, werden die Nahtzugaben knapp zurückgeschnitten. Nachdem ihr den Beleg wieder zurück gewendet habt, befestigt ihr das Reißverschlussband mit ein paar Handstichen an der Unterkante des Beleges. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um den Bund, insbesondere die obere Kante, einmal ordentlich zu bügeln.

Um im zweiten Schritt den Beleg auch rundherum zu befestigen, werden jeweils die Nahtzugaben des Beleges mit den Nahtzugaben des Rockes verbunden. Dazu wird der Bund stückweise (jeweils an einer Teilungsnaht) wieder gewendet und die Nahtzugaben des Beleges werden auf die Nahtzugaben des Rockes genäht. Das klingt merkwürdig, aber wenn ihr den Rock in der Hand habt, dreht und wendet, werdet ihr sehr schnell verstehen, was gemeint ist.

Mit Schrägband säumen

Für alle diejenigen, die das Problem kennen, dass Röcke zuppeln und vorne und hinten nicht gleichlang sind, empfehle ich stets, die Rocklänge mit einem Saumabrunder/Rockabrunder zu bestimmen. Beim Partyrock ist das aufgrund seiner enormen Saumweite nicht ganz einfach, aber es lohnt, die Mühe auf sich zu nehmen und den Saum entsprechend zu begradigen.

Egal, ob ihr sichtbare Schrägbandsäume als Hingucker mögt oder nicht. Bei einer solchen Saumweite, ist es eine verdammt gute Idee, den Rock mit Schrägband zu säumen! Doch ihr habt die Wahl: ihr könnt das Schrägband sichtbar annähen oder aber den Saum mit dem Schrägband verstürzen, so dass es nur auf der Innenseite des Rockes sichtbar ist. Habt ihr euch schon entschieden?

Foto: siebenhundertsachen.wordpress.com

Ich würde sagen: es kommt darauf an. Der Look des Rocks verändert sich, je nachdem, ob das Schrägband sichtbar ist oder nicht.

Solltet ihr euch für die unsichtbare, verstürzte Methode entschieden haben, dann kann es – je nach Stoff – sinnvoll sein, den Schrägbandbeleg mit Handstichen unsichtbar zu befestigen, damit, ähnlich wie am Bund, von außen keine Naht sichtbar ist. Schneller geht es auf jeden Fall, das Schrägband sichtbar, in zwei Runden anzunähen. Wie das geht, steht in der Anleitung.

Ich bin wirklich gespannt, für welche Methode ihr euch entscheidet. Wird es eine Mehrheit für den einen oder anderen Saumabschluss geben oder habt ihr noch eine ganz andere kreative Lösung?

Ausblick

So, das war es für heute. Wenn ihr alle Schritte der dieswöchigen Aufgabe erledigt habt, habt ihr tatsächlich schon einen fertigen Partyrock in den Händen. Für nächste Woche geht es dann nur noch darum, euch passende Oberteile, Schuhe und Accessoires zu überlegen, um im Finale zu zeigen, wie ihr den Partyrock gerne styled und tragt. Ich bin gespannt!

Verlinkt eure Beiträge gerne in der Linkliste. Diese ist eine ganze Woche lang, bis nächsten Montag Abend, geöffnet. Unter allen verlinkten Beiträgen dieser Linkliste, verlose ich auch diese Woche wieder zwei Gutscheine für ein Schnittmuster aus dem Hause crafteln. (Die natürlich so lange gültig sind, bis es auch die beiden neuen Schnittmuster im Schnittmusterkiosk erhältlich sind.)

Alle Termine des Sew Alongs

18.10. Zuschneiden, Falten stecken und nähen und Bonustrack “Rock kürzen”

25.10. Zusammennähen, Anpassen und Säumen

1. November Finale: Let’s Party – zeigt her eure Partyröcke

Linkliste für die Teilnehmerinnen des Sew Alongs